Berlin/Moskau, 12. November 2009 — Das russische Segment der Internationalen Raumstation ISS ist um ein viertes Modul erweitert worden. Das Kleine Forschungsmodul MIM-02 „Poisk“ („Suche“ – gesprochen po-isk) hat am Donnerstag um 16.41 Uhr deutscher Zeit an der Station angedockt, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos in Moskau mit. „Poisk“, das am Dienstag vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) gestartet ist, hat auch rund 750 Kilogramm Nachschub an Bord, darunter Trinkwasser, Lebensmittel und Hygieneartikel für die sechsköpfige Besatzung unter dem Kommando des belgischen ESA-Astronauten Frank de Winne.
Das multifunktionale Modul, das im Dezember bei einem Außenbordeinsatz mit der Station verkabelt wird und Anfang 2010 seine Arbeit aufnimmt, ist 4,91 Meter lang, hat einen Durchmesser von 2,55 Metern und wiegt knapp 3 Tonnen. Es verfügt über zwei Arbeitsplätze und dient in erster Linie der Forschung in den Bereichen kosmische Biologie, Medizin, Physik, Werkstoffkunde und Technologie. Dabei geht es nach Angaben von Roskosmos um zehn Forschungsschwerpunkte, die nacheinander bis 2014 abgearbeitet werden sollen.
„Poisk“ hat zudem einen Kopplungsstutzen, an dem bemannte „Sojus“- und automatische „Progress“-Raumschiffe anlegen können, und eine Schleuse für Ausstiege in den freien Raum. Es kann außerdem bei Bedarf einige Funktionen des Sercive-Moduls „Swesda“ übernehmen, an dem es festgemacht hat.
Bisher bestand das russische Segment aus den Modulen „Sarja“, „Swesda“ und „Pirs“, die 1998, 2000 und 2001 auf die Umlaufbahn gebracht worden waren. Bis 2014 sollen neben „Poisk“ noch weitere fünf Module folgen. Der Start des nächsten – MIM-01 – ist für April 2010 geplant. 2011 soll das schwere Multifunktionale Labormodul MLM folgen. Dann sind 2012 ein Verbindungsmodul sowie 2014 und 2015 die Wissenschaftlich-Energetischen Module MEM-1 und MEM-2 an der Reihe, mit denen Russland sein Segment vollendet.