Berlin/Köln, 12. November 2009 — Das Materialwissenschaftliche Labor MSL (Materials Science Laboratory) der Europäischen Weltraumorganisation ESA in der Internationalen Raumstation ISS hat seine Feuerprobe bestanden. Anfang November seien die ersten beiden Experimente in der Schwerelosigkeit erfolgreich durchgeführt worden, teilte das federführende Nutzerzentrum für Weltraumexperimente (MUSC) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln mit. Dabei sei es um die Untersuchung der Strukturen bei der Erstarrung von Aluminium-Legierungen gegangen. Die Proben werden Ende November mit der US-Raumfähre „Atlantis“ zur Erde gebracht.
Mit Hilfe der Ergebnisse sollen Modelle zur Vorhersage der inneren Struktur von Gussteilen überprüft und weiterentwickelt werden, betonte das DLR. Dies diene der Optimierung bisheriger Gießprozesse, um schließlich Produkte mit besseren und gezielt eingestellten Materialeigenschaften zu erhalten. Ziel sei, später im industriellen Maßstab Werkstoffe mit verbesserten Eigenschaften oder zu geringeren Kosten herzustellen.
In dem Labor, einem Gemeinschaftsprojekt der ESA und der US-Weltraumbehörde NASA, können in verschiedenen Öfen Proben aus Metallen, Halbleitern oder Gläsern bei bis zu 1400 Grad Celsius kontrolliert aufgeschmolzen und erstarrt werden. Die Anlage wurde von Astrium in Friedrichshafen gebaut.