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Credit: Roskosmos

Berlin/Baikonur, 10. November 2009– Russland hat das vierte Modul für sein Segment der Internationalen Raumstation ISS auf den Weg gebracht. Das Kleine Forschungsmodul MIM-02 „Poisk“ („Suche“ – gesprochen po-isk) wurde am Dienstag um 15.22 Uhr deutscher Zeit vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) gestartet, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos mit. Die Ankopplung ist für Donnerstag um 16.44 Uhr deutscher Zeit geplant.

Das multifunktionale Modul, das im Dezember mit der Station verkabelt wird und Anfang 2010 seine Arbeit aufnimmt, ist 4,91 Meter lang, hat einen Durchmesser von 2,55 Metern und wiegt knapp 3 Tonnen. Es verfügt über zwei Arbeitsplätze und dient in erster Linie der Forschung in den Bereichen kosmische Biologie, Medizin, Physik, Werkstoffkunde und Technologie. Dabei geht es nach Angaben von Roskosmos um zehn Forschungsschwerpunkte, die nacheinander bis 2014 abgearbeitet werden sollen. Es geht unter anderem um die Untersuchung des Einflusses der
Schwerelosigkeit auf die Mutationsprozesse bei Mikroben, die Gewinnung neuer Materialien und die Kontrolle von Korrosionserscheinungen an der ISS-Außenhaut.

„Poisk“ hat zudem einen Kopplungsstutzen, an dem bemannte „Sojus“- und automatische „Progress“-Raumschiffe anlegen können, und eine Schleuse für Ausstiege in den freien Raum. Es kann außerdem einige Funktionen des Sercive-Moduls „Swesda“ übernehmen.

Bisher bestand das russische ISS-Segment aus den drei Modulen „Sarja“, „Swesda“ und „Pirs“. Sie waren 1998, 2000 und 2001 auf die Umlaufbahn gebracht worden. „Poisk“ bingt auch rund 700 Kilogramm Nachschub mit zur Station, darunter Trinkwasser, Lebensmittel und Hygieneartikel für die sechsköpfige Besatzung unter dem Kommando des belgischen ESA-Astronauten Frank de Winne.