Sa. Nov 23rd, 2024
Credit: JAXA

Berlin/Tokio, 1. November 2009 — Der erste Weltraumfrachter Japans ist am Sonntagabend deutscher Zeit gezielt über dem Südpazifik zum Absturz gebracht worden. Das 16,5 Tonnen schwere Raumschiff  „HTV-1“ sei um 22.26 Uhr 120 Kilometer über Neuseeland in die dichten Schichten der Atmosphäre eingetreten, teilte die Raumfahrtagentur Jaxa in Tokio mit. Es hatte am Freitagabend  nach 42-tägigem Gemeinschaftsflug von der Internationalen Raumstation ISS abgelegt. US-Astronautin Nicole Stott hatte den Frachter,  der über kein eigenes automatisches Kopplungssystem verfügt, mit dem kanadischen Greifarm vom amerikanischen Verbindungsmodul „Harmony“ wegbugsiert und im freien Raum ausgesetzt.  Dann wurde er durch Zündung der Triebwerke auf Abstiegskurs gebracht.

„HTV-1“ war am 10. September an der Spitze der neuen Trägerrakete “H-IIB” vom südjapanischen Weltraumbahnhof Tanegashima aufgestiegen und eine Woche später von Stott  mit dem Greifarm „eingefangen“ worden. Der zylinderförmige Raumflugkörper ist zehn Meter lang und hat einen Durchmesser von 4,4 Metern. Er kann rund sechs Tonnen Nachschub auf die Umlaufbahn bringen. Bei dem Jungfernflug hatte er aber nur 3,5 Tonnen Apparaturen für das japanische Forschungsmodul KIBO und Lebensmittel an Bord. Der Frachter soll künftig die ISS regelmäßig anfliegen.