Berlin/Washington, 16. Oktober 2009 — Die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA plant angeblich einen drastischen Stellenabbau in ihrem bemannten Raumfahrtprogramm. Durch die Reduzierung des Personals dort um 20 Prozent sollen in den nächsten zwei Jahren jeweils 1,5 bis 2 Milliarden Dollar eingespart werden, berichtet der Onlindedienst chron.com am Mittwoch Ortszeit unter Berufung auf die stellvertretende NASA-Chefin Lori Garver. Die eingesparten Mittel sollen für die Rückkehr zum Mond und für das neue „Orion“-Raumschiff verwendet werden.
NASA-Sprecher Michael Cabbage bestätigte, dass seine Behörde über „mögliche Optionen für Kostensenkungen“ angesichts drohender Budgetkürzungen nachdenke. Es gebe aber noch keine Entscheidungen. Diese könnten erst getroffen werden, wenn klar sei, wie es mit dem Weltraumprogramm überhaupt weiter gehe. Die NASA hat derzeit rund 18 000 feste Angestellte.
Dem USA-Präsidenten Barack Obama liegt seit längerem der Bericht einer Expertenkommission für das sogenannte Constellation-Programm zur Entscheidung vor. Darin heißt es, die noch unter Präsident George W. Bush geplante Rückkehr der Amerikaner zum Mond bis 2020 und danach ein bemannter Flug zum Mars bis 2037 seien wegen Geldmangels nicht machbar. Dazu müssten jedes Jahr drei Milliarden Dollar mehr zur Verfügung stehen als im Haushalt vorgesehen. Die Experten plädieren ferner für eine Verlängerung der Shuttle-Flüge zur Internationalen
Raumstation ISS bis 2011, um die Lücke bis zur Indienststellung der neuen „Orion“-Raumschiffe im Jahr 2015 zu verkürzen. Nach der aktuellen Planung sollen die Shuttles 2010 eingemottet werden. Zudem wird empfohlen, die ISS bis zum Jahr 2020 weiter zu betreiben. Die NASA hält derzeit dafür aber nur Mittel bis 2016 bereit.
Obama hat beim Kongress für das neue Haushaltsjahr für die NASA 18,7 Milliarden Dollar beantragt, darunter 4 Milliarden für die „Orion“-Kapsel und 6,2 Milliarden für die verbliebenen sechs Shuttle-Flüge zur ISS.