Berlin/Koroljow, 2. Oktober 2009 — Das russische Raumschiff „Sojus TMA-16“ mit drei Besatzungsmitgliedern an Bord hat am Freitag problemlos an der Internationalen Raumstation ISS angekoppelt. Das automatische Manöver fand um 10.35 Uhr deutscher Zeit statt, teilte das Flugleitzentrum (FLZ) in Koroljow bei Moskau mit. Die Kapsel, die am Mittwoch vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) gestartet war, brachte den russischen Kosmonauten Maxim Surajew, den amerikanischen Astronauten Jeffrey Williams und den kanadischen Weltraumtouristen Guy Laliberté zur Station. Die Kopplung wurde im FLZ vom Chef der US-Luft- und Raumfahrbehörde NASA, Charles Bolden, und seinem russischen Counterpart Anatoli Perminow mit Interesse verfolgt.
Surajew und Williams komplettieren für das nächste halbe Jahr die sechsköpfige Stammbesatzung der ISS. Sie lösen ihre Landsleute Gennadi Padalka und Michael Barratt ab, die am 11. Oktober mit Laliberté wieder zur Erde zurückkehren. Der Gründer und Besitzer des weltberühmten kanadischen „Cirque du Soleil“ w ird als siebenter Weltraumtourist bis dahin vor allem für seine Stiftung ONE DROP (Ein Tropfen) werben, die sich für das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser auf unserem Planeten einsetzt.
Mit dem Belgier Frank de Winne übernimmt von Padalka erstmals ein Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation ESA das Kommando in der Station.
Der Raumfahrtneuling Surajew und Williams, der bereits zweimal in der ISS war, bilden unter de Winne zusammen mit Roman Romanenko (Russland), Nicole Stott (USA) und Robert Thirsk (Kanada) die 21. Stammbesatzung. Ihr stehen der Empfang von drei russischen „Progress“-Frachtern, drei US-Shuttles, einem „Sojus“-Raumschiff und einem Wissenschaftslabor sowie 47 Experimente bevor.