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Credit: Astrium

Berlin/Kourou, 2. Oktober 2009 —  Die Bundeswehr hat seit Freitag einen eigenen Kommunikationssatelliten. COMSATBw ist am späten Donnerstagabend deutscher Zeit vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana gestartet worden. Die „Ariane 5 ECA“-Trägerakete mit dem rund 2,4 Tonnen schweren Satelliten an der Spitze hob um 23.59 Uhr von der Startrampe ab, teilte die Europäische Weltraumorganisation ESA mit.

COMSATBw dient der unabhängigen Kommunikation mit den im Ausland stationierten Bundeswehreinheiten. Zu den Aufgaben zählen die autarke und globale Übertragung von Sprache und Daten sowie Video- und Multimedia-Anwendungen. Der Start eines baugleichen zweiten Exemplars ist für Anfang 2010 geplant. Das System soll nach einer ausführlichen Testphase Anfang 2011 den Regelbetrieb aufnehmen und ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung des Bundeswehrkonzepts der „vernetzten Operationsführung“.

Die beiden Nachrichtensatelliten werden so in einer geostationären Umlaufbahn positioniert, dass sie das Gebiet zwischen Amerika und Ostasien abdecken. Sie sind für eine Betriebszeit von 15 Jahren ausgelegt und werden vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)  gesteuert. Damit „unterstützt das DLR mit seinen Kompetenzen die internationalen Verpflichtungen Deutschlands“, sagte dessen Chef, Johann-Dietrich Wörner. Vom Raumfahrt-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen seien seit mehr als 40 Jahren erfolgreich bemannte und unbemannte Missionen gesteuert worden. Die in diesen Jahren gesammelten Erfahrungen könne das DLR nun überzeugend auch in dieses Projekt einbringen. Diese Aufgabe liege während der Testphase in den Händen von circa 70 DLR-Wissenschaftlern und Ingenieuren, im Routinebetrieb seien es 30 Mitarbeiter.