Koroljow, 9. Juni 2011 — Ein russisches Raumschiff mit drei Astronauten hat am späten Donnerstagabend problemlos an der Internationalen Raumstation ISS angekoppelt. Das automatische Manöver von „Sojus TMA-02M“ mit dem Russen Sergej Wolkow, dem US-Amerikaner Michael Fossum und dem Japaner Satoshi Furukawa an Bord habe um 23.22 Uhr deutscher Zeit stattgefunden, teilte das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau mit. Das Trio war am Dienstagabend vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet.
Die Neuankömmlinge, die am russischen Modul „Rasswet“ („Morgendämmerung“) vor Anker gingen, haben im kommenden halben Jahr ein Forschungsprogramm mit mehr als 40 Experimenten zu erfüllen. Dazu gehört auch die Aufzucht von Tomaten und Gurken. Die Astronauten dürfen die reifen Früchte aber nicht probieren, da sie erst wissenschaftlich untersucht werden sollen.
Das Sextett empfängt zudem im Juli mit der „Atlantis“ den letzten US-Shuttle, der viele Tonnen Ersatzteile und Nachschub auf die Umlaufbahn bringt. Während des Gemeinschaftsfluges werden Fossum und Garan bei einem Außenbordeinsatz eine defekte Ammoniakpumpe an der ISS abbauen und in der Ladebucht der Raumfähre verstauen, die sie zur technischen Begutachtung auf die Erde zurückbringt.
Für Wolkow ist es der zweite Raumflug. Er wandelt damit weiter erfolgreich auf den Spuren seines Vaters Alexander, der zwischen 1985 und 1992 dreimal für die damalige Sowjetunion im All war. Sohn Sergej war 2008 weltweit das erste Kind eines Raumfahrers, das ebenfalls in den Weltraum geflogen ist. Damals hatte er fast 199 Tage in der Schwerelosigkeit gearbeitet.
Fossum ist bereits das dritte Mal zur ISS unterwegs, allerdings nach zwei Shuttle-Flügen das erste Mal mit einem russischen Raumschiff. Der Arzt Furukawa ist Weltraumneuling.