Houston, 19. Mai 2011 – Die Internationale Raumstation ISS ist seit Donnerstag um eine bedeutende wissenschaftliche Komponente reicher. Das Alpha-Magnet-Spektrometer AMS-02, das am Mittwoch mit der US-Raumfähre “Endeavour” auf die Umlaufbahn gebracht worden ist, wurde an die Station umgesetzt, teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in Houston (Texas) mit. Dazu wurde das knapp sieben Tonnen schwere Gerät mit einem Roboterarm aus der Shuttle-Ladebucht gehievt und an der Gitterkonstruktion verankert, die das „Rückgrat“ der ISS bildet.
AMS-02 soll in den nächsten 10 bis 15 Jahren die Zusammensetzung der kosmischen Höhenstrahlung mit bisher unerreichter Präzision vermessen. Im Vordergrund steht dabei die Suche nach Antimaterie, wie sie im Rahmen von kosmologischen Modellen als Relikt aus dem Urknall erwartet wird. Außerdem sollen Fragen nach der Natur der dunklen Materie beantwortet werden.
An der Entwicklung des 1,5 Milliarden Euro teuren Detektors waren rund 600 Wissenschaftler aus 56 Forschungsinstituten in 16 Ländern beteiligt. Wesentliche Teile kommen von der RWTH Aachen und vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die Forschungsarbeiten wurden vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gefördert.
AMS-02 ist für die kosmische Strahlung so etwas wie das “Hubble”-Weltraumteleskop für die sichtbare Komponente des Universums. Dabei erhofft sich die Wissenschaft eine Antwort auf die Frage, ob es auch Galaxien aus Antimaterie im Universum gibt. Diese kann nur außerhalb der Erdatmosphäre nachgewiesen werden.