Berlin, 7. April 2011 — Der erste deutsche Raumfahrer Dr. Sigmund Jähn ist jetzt Ehrenmitglied der Leibniz-Sozietät. Die Urkunde über die Wahl ist ihm am Donnerstag in Berlin vom Präsidenten der Gelehrtengesellschaft, Prof. Dr. Dieter B. Herrmann, auf einer Plenarsitzung zum 50. Jahrestag der bemannten Raumfahrt überreicht worden. Mit der Ehrenmitgliedschaft werden die “außerordentlichen Verdienste“ Jähns um die Förderung der Weltraumwissenschaften gewürdigt.
Bei seinem Flug im August/September 1978 habe Jähn als Forschungskosmonaut in der sowjetischen Orbitalstation „Salut 6“ wichtige wissenschaftliche Arbeiten zur Fernerkundung der Erde durchgeführt, heißt es zur Begründung. Damit habe er dieses Gebiet der Weltraumwissenschaften “beträchtlich gefördert”. Jähn habe sich zudem als Vermittler zwischen der deutschen und der russischen Raumfahrt verdient gemacht.
Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Johann-Dietrich Wörner, betonte in seiner Laudatio, Sigmund Jähn sei nicht nur der erste Deutsche im All gewesen. Er habe auch einen maßgeblichen Beitrag zu den Raumfahrtaktivitäten Europas geleistet. Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V. ist die heutige Form der Gelehrtengesellschaft, die 1700 auf Initiative des deutschen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz in Berlin als Kurfürstlich Brandenburgische Sozietät der Wissenschaften gegründet wurde. Diese war von 1743 bis 1992 die Gelehrtengesellschaft der Königlich Preußischen/Preußischen/Deutschen/DDR-Akademie der Wissenschaften.
Die Gesellschaft hatte Sigmund Jähn bereits 1978 nach der Rückkehr von seinem Forschungseinsatz im All mit der Leibniz-Medaille ausgezeichnet.
(für dapd)