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Jekaterinburg, 5. August 2024 – Das einzige noch in Russland verbliebene flugfähige Raumschiff aus dem Energija-Buran-Programm ist am Montag in einem Ausstellungskomplex der Ural-Bergbau- und Metallgesellschaft in Werchnjaja Pyschma (Gebiet Swerdlowsk) „gelandet“. Die Buran-Kopie Baikal (Erzeugnis 2.01) bereichere fortan eines der größten Militär- und Automobilmuseen der Welt, meldete der Onlinedienst E1.RU. Das Bauexemplar, mit dem damals eigentlich der bemannte Flugbetrieb aufgenommen werden sollte, war über gut 1.000 Kilometer aus dem Technikmuseum von Wadim Sadoroshny im Kinostudio Wojenfilm-Medyn im Gebiet Kaluga bei Moskau hierher gebracht worden. Der Koloss wiegt 56 Tonnen, ist 36 Meter lang und hat eine Spannweite von 24 Metern. Das Chassis ist mehr als 16 Meter hoch. Das neuestes Exponat soll nun restauriert werden und auch einen eigenen Pavillon erhalten, in dem die Buran-Geschichte dargestellt wird, wie Museumsdirektor Nikolai Resinskich sagte.

Die mehrfach verwendbare Buran war die Antwort der damaligen Sowjetunion auf den Shuttle der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA und ihm aus aerodynamischen Gründen sehr ähnlich. Im Gegensatz zu ihrem amerikanischen Pendant konnte sie auch automatisch landen. Zudem hätte sich die Besatzung im Notfall katapultieren können. Der einzige Flug fand am 15. November 1988 von Baikonur aus statt. Der Start erfolgte mit einer superschweren Energija-Trägerrakete. In zwei Stunden und sechs Minuten umkreiste der Sowjet-Shuttle zweimal unbemannt die Erde und landete zentimetergenau automatisch auf einem Flugplatz des Kosmodroms. 2002 wurde er zerstört, als das Dach des Hangars einstürzte.

Ursprünglich waren fünf solcher Raumschiffe geplant, von denen aber nur zwei vollendet wurden. Ein drittes Exemplar wurde zwischen 30 und 50 Prozent fertiggestellt. Die anderen beiden wurden dann wegen des Zerfalls der UdSSR nicht mehr in Angriff genommen. Der Buran-Prototyp OK-GLI, der 1984 gebaut worden war und der Erprobung des Gleitfluges und der Landung nach dem Wiedereintritt in die Atmosphäre diente, kann im Technik Museum Speyer bewundert werden.

Die Kollektion der Ausstellung in Werchnjaja Pyschma umfasst rund 7.500 Exponate, darunter 350 aus der Militärtechnik, mehr als 200 sowjetische und ausländische Autos sowie andere Transportmittel.