Astana, 22. Juni 2024 – Kasachstan will offenbar das von Russland gepachtete Kosmodrom Baikonur für weitere Nutzer öffnen. Dabei geht es nach Auskunft des Vizeministers für digitale Entwicklung Malik Olshabekow unter anderem um private Unternehmen der asiatischen Region, die Startplätze für ihre Trägerraketen für Wetter- sowie kleine und Mikrosatelliten suchen, wie er auf einem Pressebriefing betonte.
Zudem wolle er mit den russischen Partnern über die Bedingungen für die Fortsetzung der Proton-Starts von Baikonur sprechen, sagte Olshabekow. Beide Länder hatten 2015 beschlossen, die Starts nach 2025 einzustellen. Die russische Seite hatte damals mitgeteilt, dass man die Produktion dieses schweren Trägers einstellen und ihn durch die Angara-Raketen ersetzen werde, die mit ökologisch sauberem Treibstoff fliegen. Im April dieses Jahres habe Russland jedoch vorgeschlagen, die Proton-Starts über 2025 hinaus fortzusetzen, betonte der Vizeminister. Darüber müsse man nun mit dem Partner verhandeln und zu einer Einigung kommen.
Der erste Start dieses schwersten russischen Trägers hatte am 16. Juli 1965 stattgefunden. Seither ist er von hier über 400 Mal aufgestiegen.
Russland hat das Kosmodrom bis 2050 für 115 Millionen Dollar pro Jahr gepachtet.