Moskau, 13. Juni 2024 – Der russische Kosmonaut Wjatscheslaw Sudow ist am Mittwoch im Alter von 82 Jahren gestorben. Das teilte das Kosmonautenausbildungszentrum (ZPK) Juri Gagarin im Sternenstädtchen bei Moskau mit.
Zusammen mit seinem Kollegen Waleri Roshdestwenski gehörte Sudow der Besatzung des Raumschiffes Sojus-23 an, das im Oktober 1976 an der Raumstation Salut-5 anlegen sollte. Weil das Annäherungs- und Kopplungssystem versagt, musste der Flug jedoch abgebrochen werden. Die Landung erfolgte am Abend des 16. Oktober in dem halb zugefrorenen Tengis-See in Kasachstan und ging als die einzige Wasserlandung in die Geschichte der russischen Raumfahrt ein. Mehr noch: mit Roshdestwenski war zudem der bisher einzige russische Kosmonaut an Bord, der eine Hochschule mit dem Abschluss als Militär-Diplomschiffsbauingenieur besucht hat.
Die Landekapsel ging damals rund zwei Kilometer vom Seeufer nieder. Der Landefallschirm, der nicht abgesprengt werden konnte, sog sich dabei mit Wasser voll und zog die Kapsel mit der Einstiegsluke nach unten auf den Grund, so dass die Mannschaft nicht aussteigen konnte. Erst nach mehreren Stunden gelang es den Rettern bei heftigem Schneesturm, das Raumschiff an Land zu ziehen.