Moskau, 1. Juni 2024 – Nach rund 50-stündiger Verfolgungsjagd hat das russische Frachtraumschiff Progress MS-27 am Samstag die Internationale Raumstation ISS erreicht. Es legte um 13.47 Uhr deutscher Zeit automatisch am Kleinen Forschungsmodul Poisk an und soll dort 173 Tage verbleiben, wie die Raumfahrtbehörde GK Roskosmos mitteilte.
Der Frachter, der am Donnerstag mit einer Sojus-2.1a-Trägerrakete in Baikonur (Kasachstan) gestartet worden war, bringt 2.504 Kilogramm Nachschub auf die Umlaufbahn. Dabei handelt es sich Ausrüstungen für die Systeme der Station, wissenschaftliche Experimente, 754 Kilogramm Treibstoff und 420 Kilogramm Trinkwasser sowie um Lebensmittelkonserven, frisches Obst und Sanitärartikel für die Kosmonauten. Oleg Kononenko darf sich zudem auf Geschenke von seiner Familie zu seinem bevorstehenden 60. Geburtstag am 21. Juni freuen.
Kononenko und sein Landsmann Nikolai Tschub hatten im Laufe der Woche für den Fall der Fälle noch einmal die Handkopplung trainiert. Außerdem haben sie am Freitag das Laufband der Station gewartet, auf dem die Kosmonauten und Astronauten täglich trainieren. Sie tauschten dabei viele verschlissene Teile aus. Die Wartung wird planmäßig alle sechs Monate durchgeführt. Das Laufbahn selbst ist vom Institut für Medizinisch-Biologische Probleme der russischen Akademie der Wissenschaften (RAN) entwickelt worden und gehört seit 2013 zur Standardausrüstung der Station.
Wie die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA mitteilte, ist die Pumpe der Anlage für die Umwandlung von Urin in Trinkwasser ausgefallen. Ersatz dafür sollte eigentlich mit dem ersten bemannten Flug des CST-100 Starliners von Boeing zur ISS auf die Umlaufbahn kommen. Der für Samstagabend um 18.25 Uhr geplante Start musste jedoch erneut um mindestens 24 Stunden verschoben werden. Er war automatisch abgebrochen worden.