Moskau, 31. Mai 2024 – Das erste Zivilkosmodrom Russlands in Wostotschny im Amur-Gebiet erhält eine Replik des Kosmonauten-Komplexes von Baikonur, das nach dem Zerfall der Sowjetunion in Kasachstan und damit im Ausland liegt. 2025 werde die Projektierung des Komplexes abgeschlossen, so dass er 2025/26 gebaut werden könne, sagte der Chef des Kosmonautenausbildungszentrums (ZPK) im Sternenstädtchen bei Moskau, Maxim Charlamow, der Russkaja Gaseta. Es werde keine „kardinalen Unterscheidungen“ zu dem Komplex von Baikonur geben, der sich jahrzehntelang bei der Vorbereitung der Kosmonauten auf ihren Flug geformt und bewährt habe.
Mit dem neuen Kosmodrom unmittelbar an der Grenze zu China sei die Zukunft der russischen bemannten Programme verbunden, betonte der Manager. Die Sicherheit der Kosmonauten auf der Umlaufbahn und am Boden habe dabei höchste Priorität. Denn der Aufstieg der Kosmonauten von hier aus auf ihre neue Polarbahn führe über das nördliche Eismeer. Deshalb sei es für die Wissenschaftler wichtig, die dabei möglichen Risiken, etwa die erhöhte Weltraumstrahlung, einzuschätzen und für deren Beherrschung zu sorgen. Es gehe auch darum, das Überleben und die Bergung der Kosmonauten bei einer Notlandung zu sichern. Eine Rolle spiele dabei ebenfalls der noch für dieses Jahr geplante Start des Biologischen Satelliten Bion-M Nr. 2 mit Mäusen und anderen Lebewesen an Bord, der eben auf dieser Polarbahn die Erde umkreise.