Baikonur, 21. März 2024 – Die russische Raumfahrt hat am Donnerstag einen schweren Schlag erlitten. Der geplante Start des Raumschiffs Sojus MS-25 mit dem russischen Kommandanten Oleg Nowizki, der ersten belorussischen Kosmonautin Marina Wassiljewskaja und der NASA-Astronautin Tracy Dyson zur Internationalen Raumstation ISS ist nur wenige Sekunden vor dem Abheben vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) automatisch unterbrochen worden, melden Moskauer Nachrichtenagenturen. Der Raumfahrthistoriker Alexander Shelesnjakow sagte, dass sei zum ersten Mal in der Geschichte der bemannten russischen Raumfahrt geschehen. Der Grund für den Abbruch sei ein Spannungsabfall in einer chemischen Stromquelle gewesen, teilte der Chef der GK Roskosmos, Juri Borissow, mit. Dadurch hätten die Triebwerke nicht wie geplant gezündet. „Es ist nichts Schreckliches geschehen, obwohl es vielleicht eine unangenehme Situation war“, fügte er hinzu. Der neue Starttermin sei Samstag um 13.36 Uhr deutscher Zeit. Die Besatzung sei wohlauf und habe das Raumschiff heil verlassen.
Das Trio sollte bei dem Prestigeprojekt nach zwei Erdumkreisungen am Pritschal-Modul der Station anlegen. Nowizki und Wassiljewskaja sollten nur 12 Tage auf der Umlaufbahn bleiben und am 2. April wieder mit dem Raumschiff Sojus MS-24 auf die Erde zurückkehren. Mit an Bord sollte dann auch die NASA-Astronautin Loral O`Hara sein, die von Dyson abgelöst werden sollte, die bis September mit den russischen Kosmonauten Oleg Kononenko und Nikolai Tschub in der Station verbleiben soll.