Alma-Ata, 3. Februar 2024 – Russland hat dem Wunsch Kasachstans entsprochen, die wissenschaftliche Zusammenarbeit in der Internationalen Raumstation ISS unter Einbeziehung eines kasachischen Kosmonauten fortzusetzen. Moskau reagierte damit auf einen entsprechenden Vorschlag Kasachstans vom Ende vergangenen Jahres. Seine Regierung berate derzeit, auf welche Weise das geschehen könne, sagte der kasachische Minister für Digitale Entwicklung, Innovationen und die Luft- und Raumfahrtindustrie, Bagdat Mussin, dazu der Nachrichtenagentur TASS am Samstag in Alma-Ata. Gegenwärtig arbeiteten drei wissenschaftliche Institute an konkreten Aufgaben. Man wolle aber noch nicht konkret sagen, wen man für welche Forschungen zur Station schicken werde.
Mussin betonte jedoch, dass man die russische Seite angesichts der angespannten Budgetlage gebeten habe, dabei die günstigsten Bedingungen zu gewähren. Immerhin seien bereits drei kasachische Kosmonauten in den Weltraum geflogen. Deren Forschungen wolle man jetzt fortsetzen.
Das Verhältnis zwischen Russland und Kasachstan ist nicht konfliktfrei. Hauptgrund ist der Mangel an Geld und Kapazitäten für den Ausbau des Kosmodroms Baikonur, das Moskau bis 2050 für 115 Millionen Dollar pro Jahr gepachtet hat. So scheiterte daran der Umbau der Gagarinschen Startrampe für die digitalen Sojus-Trägerraketen. Russland verfügt damit weiterhin über nur eine einzige Startrampe für sein bemanntes Weltraumprogramm. Eine zweite ist auf seinem eigenen Territorium in Wostotschny im Amur-Gebiet für den Sojus-Nachfolger Orjol im Bau.