Moskau, 7. Januar 2019 — Die künftige superschwere Trägerrakete Russlands wird Jenissej heißen. Das hat der Chef der GK Roskosmos, Dmitri Rogosin, auf Twitter mittgeteilt. Der dreistufige Träger, der bis 2028 entwickelt werden soll, ist insbesondere für Flüge zum Mond, zum Mars und darüber hinaus vorgesehen. Ab 2026 wird für ihn auf dem Kosmodrom Wostotschny im Amur-Gebiet eine Startrampe gebaut.
Die drei Stufen, mit denen in einer ersten Phase Nutzlasten von mehr als 70 Tonnen auf eine erdnahe Umlaufbahn gebracht werden können, sollen von der RKK Energija (Koroljow bei Moskau), dem Weltraumraketenzentrum (RKZ) Progress (Samara an der Wolga) und dem Zentrum Chrunitschew (Moskau) gebaut werden. Die erste Stufe stammt von der Sojus-5, die künftig unter dem Namen Irtysch firmiert und von Baikonur in Kasachstan das neue bemannte Raumschiff Federazija ins All hieven soll.
Alle russischen Trägerraketen erhalten in Zukunft die Namen von sibirischen und fernöstlichen Flüssen. Die Oberstufen werden dagegen nach Flüssen im europäischen Teil Russlands benannt.
© Gerhard Kowalski
Schon im Jahr 2008 hat Chrunitschew recht fortschrittliche Konzepte von Trägerraketen mit einer Nutzlast bis 125 t vorgestellt, darunter Amur-5 als auch Jenissej-5 mit RD-171 und RD-0120 in der Zentralstufe und 4 Boostern.
Das neue Konzept von Jenissej verzichtet auf Wasserstoff in der zweiten Stufe, somit senkt damit deutlich die Effizienz des Trägers, also erneut ein Armutszeugnis der russischen Raumfahrt, da um die gleiche Last zu befördern brauchen wir bis 6 Booster. Mit zwei Boostern (asymmetrische Anordnung) liegt die Nutzlast um die 50 t und eine Startmasse bei 1440 t, mit 4 Boostern um die 88 t und mit 6 Boostern um die 115 t und einer Startmasse von 2930 t. Für eine grosse und lange Mondexpedition haben wir somit bis 230 t auf LEO (zwei Starts), damit sind aus energetischer Sicht keine sichtbaren Probleme aber die Kosten sind natürlich ein anders Blatt.
Zum Einsatz kommen RD-180 und RD-171MW Triebwerke, wobei der Generaldirektor von RKZ Progress Baranow sprach auch von der Möglichkeit Feststofftriebwerke in den Boostern einzusetzen. In der zweiten Etappe kommen RD-0150 Triebwerke in der 3 Stufe zum Einsatz.
Nun ja, bei der Entwicklung der Energija Trägerrakete wurde auch nachgedacht mächtige Feststoffbooster wie bei Space-Shuttle einzusetzen, entsprechende Arbeiten und Entwicklungen waren schon sehr weit. Die Arbeiten waren auch notwendig da mit der Entwicklung von RD-170 Triebwerken enorme Schwierigkeiten auftauchten.
Der erste Start von Jenissej ist aber vor 2030 nicht möglich, so meine Erfahrung. Bei einer weiteren unzureichenden Finanzierung kann so eine Entwicklung 15 oder 20 Jahre dauern, genau wie bei der Angara.
Schön, wieder einmal von Ihnen zu hören.
Vielen Dank für Ihre hochinteressanten Informationen.
GK
Eines der wichtigen Kriterien bei der Beurteilung einer Trägerrakete (Effizienz, Materialaufwand, Kosten) ist das Nutzlastverhältnis (коэффициент полезной нагрузки ракеты-носителя). Hier liegt die Jenissej-5 mit einer Startmasse von 2397 t und einer Nutzlast von 125 t an der absoluten Spitze mit über 5 Prozent, die neue Jenissej weit abgeschlagen unter 4 Prozent. Einer der uneffektivsten Trägerraketen ist die Sojus-2 mit nur 2,6 Prozent. Hier noch eine unvollständige Zusammenstellung:
Jenissej-5………..5,21%
Falcon-Heavy………4,43%
Energija………….4,37%
Saturn-5………….4,37%
Jenissej (neu)…….3,92%
Angara-5, Briz-M…..3,39%
N-1………………3,36%
Proton-M………….3,04%
Sojus-2.1b………..2,64%
Bei Trägerraketen mit Boostern (Angara-5, Jenissej) wäre es möglich durch Umverteilung des Treibstoffes zwischen Boostern und der Zentralstufe während der aktiven Startphase die Nutzlast drastisch bis 25% zu steigern. Das ergab eine mathematische Simulation die in Russland auf einen Kongress veröffentlicht wurde. Roskosmos hat aber hier eine Absage erteilt. Kein Wunder, die Ventile und Dichtungen müssen absolut sicher sein und mit Qualitätssicherung ist Russland als Entwicklungsland nicht führend.
Bei der Jenissej wäre aber möglich, so meine erste Einschätzung, die Zentralstufe mit RD-180 erst etwas später nach dem Start zu zünden. Genaue mathematische Simulation habe ich aus Zeitgründen noch nicht gemacht.
Spasibo sa dobawku.
GK
Trotz schlechter finanzieller Lage gehen die Arbeiten an einem nuklearen Antrieb in Russland weiter, das wurde jetzt auf der Koroljow Lesung in Moskau erneut mit neuen Infos bestätigt. So hat das Saljut Konstruktionsbüro ein Energieblock für den Antrieb geschaffen als auch ein Turbomaschinen-Generator wurde getestet.
Das Antrieb (TEM-1MW) mit einer Leistung von 1 MW und elektrischen Triebwerken (Startmasse um die 20 Tonnen) sollte schon 2018 fertig sein, jetzt ist die Rede von der Fertigstellung nicht früher als 2022-2023. Laut Roskosmos werden die Arbeiten weiter gehen. Mit der Entwicklung des TEM hat aber Russland an seine technische Grenzen gestossen, insbesonder an schlechte und wenig effiziente Plasmatriebwerke. Die führenden russischen Experten auf diesen Gebiet zeigten in ihren Publikationen deutlich ihre Skepsis und Kritik.
Die Idee der Nutzung von Atomenergie ist nicht neu, bereits in den Jahren von 1970 bis 1988 startete die Sowjetunion 32 Raumfahrzeuge mit einem thermoelektrischen Kernkraftwerk. Von 1960 bis 1980 wurde auf dem Testgelände Semipalatinsk ein Festkerntriebwerk entwickelt und getestet. Auch ein Gaskerntriebwerk wurde fertiggestellt, jedoch mit der angespannter Lage mit Energija-Buran nicht getestet. So ein Antrieb wäre aber die Lösung für sämtliche Transportprobleme im unseren Sonnensystem, in den nächsten 50-70 Jahren aber aus unterschiedlichen Gründen nicht machbar.
NASA hat schon 2017 ein Auftrag für eine Konzeptstudie für Atomtriebwerk (Festkern) für bemannte Marsflüge an BWXT vergeben, der Auftrag geht bis 2020. China hat auch angekündigt ein Atomtriebwerk bis 2045 zu entwickeln. Für reguläre Marsflüge ist so ein Antrieb alternativlos und mit einen Bimodularen Antrieb sind Marsflüge sogar in 35-40 Tagen realisierbar, so russische Infos. Eine Marsreise mit Landung und zurück hätte etwa 3-4 Monate gedauert. Die technische Umsetzung ist hier aber eine ganz andere Frage.
Danke für die wertvollen Hintergrund-Informationen.
GK
Streik bei Roskosmos
gegen Gehaltskürzungen, ja auch das ist die russische Realität. Mitarbeiter eines Unternehmens (Усть-Катавского вагоностроительного завода (УКВЗ, входит в Роскосмос) in Tschelabinsk gehen auf die Strasse um gegen die sehr niedrigen Löhne und Gehaltskürzungen zu protestieren. Der ehemaliger Direktor des UKVZ P. Abramov wurde 2017 wegen Korruption zu einer Kolonie verurteilt und D.Rogozin war bei seinen 6 Millionen teuren Flug nicht in der Lage das angeschlagene Werk zu besuchen, war nur im Unternehmen Miass. Info von S.Leonow in URA.RU.
Takawa shisn w bywchej strane sowjetow!
GK
NPO Energomasch auf dem Vormarsch
Laut dem Produktionsleiter des Unternehmens, Vasily Charkow, wurden letztes Jahr moderne High-Tech-Geräte gekauft, mehr als 50 Einheiten, darunter:
Anlagen zur Herstellung von Baugruppen und Baugruppen aus hartgelöteten Konstruktionen wurden erworben und in Betrieb genommen.
Installation des Diffusionsschweißens im Vakuum mit der Möglichkeit des selbstprogrammierenden Schweissens durch die Arbeiter.
Komplexe zum automatischen Schweißen von nicht drehbaren Verbindungen mit Programmiersystemen, Steuerung und Dokumentation des Schweissprozesses als auch Vakuumaufzugsofen zum Löten mit einem System zur automatischen Steuerung und Überwachung des Lötvorgangs.
Elektrothermische Kompressionseinheit zum Löten und Wärmebehandlung mit der Fähigkeit den Lötprozess im automatischen Modus gemäß dem zuvor entwickelten Programm.
Es wurden Produktionsmaschinen verschiedener Spezifikationen angeschafft, darunter Universaldrehmaschinen mit digitaler Anzeigevorrichtung mit erhöhter Genauigkeit, Drehrevolver, Gewindewalzen zum Crimpen von Hochdruckschläuchen.
Erhebliche Mittel wurden für den Kauf von Kontroll- und Messsystemen aufgewendet. Es handelt sich um 11 Einheiten von Test- Kontroll- und Messgeräten zur Verbesserung der Produktionsqualität. Für das laufende Jahr ist der Kauf von weiteren 50 Geräten vorgesehen.
Bei Energomasch wurde auch das dritte Modul in Folge des Informationssystems zu Produktion eingeführt, hier handelt sich um das westliche Produktlebenszyklusmanagement (PLM). Das ist ein Konzept zur nahtlosen Integration sämtlicher Informationen, die im Verlauf des Lebenszyklus eines Produktes anfallen. Die Implementierung des PLM-Systems erfolgt im Rahmen des Projekts „Digitale Technologien für Design und Produktion“ unter Beteiligung von mehr als 200 Spezialisten von Energomash.
In den Subsystemen des Moduls werden technologische Prozesse und Dokumentationen entwickelt, Steuerungsprogramme für Werkzeugmaschinen erstellt. Mit neuen Tools haben Spezialisten nun die Möglichkeit, die Produktionsvorbereitung so weit wie möglich zu automatisieren und den Zeitaufwand für die Erstellung technischer Prozesse zu reduzieren. Was im Westen schon seit Jahren praktiziert wird, wird durch die Beherrschung des PLM-Systems eine neue technische Stufe bei der Entwicklung von Raketentriebwerken in Russland möglich sein und zwar zu einer vollständigen digitalen Entwicklung und Konstruktion von Produkten mit dem Zugang zu digitaler Produktion. Das neue Triebwerk RD-171MW wird so entstehen. Zur Zeit schult das Unternehmen seine Mitarbeiter für die Arbeit mit neuen Werkzeugen und richtet PLM-Module ein, um die Anforderungen an eine integrierte Raketentriebwerksstruktur zu erfüllen.
Anfang Februar wurden bei Proton-PM ein universelles automatisiertes Wärmebehandlungskomplex in Betrieb genommen. Durch technologische Lösungen wird es möglich sein eine Wärmebehandlung des Metalls in einer Schutzatmosphäre (beim Einströmen von Endogas) und ohne diese, Abschrecken in Öl und Wasser sowie die Möglichkeit der Kühlung in einem Stickstoffstrom zu machen. Das neue Komplex ist universell und ermöglicht die Wärmebehandlung von Werkstücken mit Abmessungen von 1100x900x900 mm. Die konzeptionelle Lösung wurde von den Spezialisten des Unternehmens vorgeschlagen. Die Ingenieurs- und Beratungsfirma Solver war für die Erstellung der technischen Lösung und die Lieferung der Ausrüstung verantwortlich und New Line Engineering hat Software entwickelt. Das Investitionsvolumen überschritt 209 Millionen Rubel. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden schon etwa 50 Positionen für die Wärmebehandlung in den Komplex übertragen.
Laut dem Direktor des Proton-PM Unternehmens D. Schentjanskij, wird es möglich sein, alle Prozesse der Zuschnitt Produktion an einem Ort zu konzentrieren und somit den Zeitaufwand für das Bewegen von Teilen zu reduzieren. Aufgrund der Automatisierung wird auch die Auswirkungen des menschlichen Faktors und die Komplexität bei der Herstellung der Produkte reduziert. Wörtlich: „Dies ist eine höhere Produktionskultur und neue technologische Fähigkeiten, die es uns ermöglichen, die Raketen- und Weltraumtechnologie schnell und effizient zu beherrschen und die Wärmebehandlung als zusätzliche Kompetenz in Bezug auf die Diversifizierung der Produktion zu betrachten“.
Das Konzept der Jenissej Trägerrakete, das Dekret hat W. Putin schon Anfang 2018 unterzeichnet, wurde von der Regierung abgelehnt.
Laut einer Quelle aus der Raumfahrtindustrie bedarf das Konzept grundlegende Änderungen, da das Projekt nicht an ein langfristiges Forschungs- und Explorationsprogramm für den Mond gebunden war, sondern ein Raketenflugprogramm zum Mond nur für die nächsten fünf bis sieben Jahre, danach wäre so ein Träger ohne Perspektive.
Zur Erinnerung, schon vor 3-4 Jahren hat RKZ Progress Methan-Trägerraketen mit einer Nutzlast bis 180 Tonnen entwickelt, selbst Rogozin war davon sehr begeistert. Auch RKK Energija hat mächtige Träger konzipiert. Ja, hier zeigt sich deutlich das russische Dilemma, auf der einer Seite der Wunsch nach Mondflügen und auf der anderen Seite keine Gelder für fortschrittliche und kostensparende Technologien. Damit sind weitere Terminverschiebungen vorprogrammiert.
Wo ist der Alexej Leonow ?
Der Kosmonaut Alexei Leonow und der Experte Alexander Friends haben Russland verlassen, so Interfax am 18 Februar. Die Assistentin von Leonow Natalya Filimonov sagte, der Raumfahrer habe das Land verlassen, um sich einer Behandlung im Ausland zu unterziehen. Eine Verwandte von Leonow hat bestätigt, das der Raumfahrer ernsthafte gesundheitliche Probleme hat, er wandte sich deshalb wegen einer Nierenerkrankung an ausländische Ärzte und befindet sich derzeit in Dialyse. Nach einer RIA Info erklärte die Ehefrau dass er sich im Zusammenhang mit einer Zehenoperation seit dem 6 Februar im Ausland befindet und wir haben nicht einmal daran gedacht Russland zu verlassen.
Die Nachrichten über den Abgang zweier Prominenter am 19 Februar hat die Öffentlichkeit sehr erregt. Der Grund war, dass die Informationen über Reisen ins Ausland vor dem Hintergrund lauter und skandalöser Geschichten veröffentlicht wurden wo auch die Namen von Leonow und Druz standen.
Zur Erwähnung, Alexei Leonow, zweifacher Held der Sowjetunion, ist Mitglied des beratenden Ausschusses des Baring Vostok-Investmentfonds. Am 15. Februar 2019 wurde der Gründer von Baring Vostok, der US-Bürger Michael Calvi festgenommen. Das Strafverfahren wegen eines besonders groß angelegten Betrugs (Artikel 4 des Artikels 159 des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation) gegen Baring Vostok-Mitarbeiter wurde am 13. Februar eingeleitet und weitere fünf Personen nach M.Calvi verhaftet. Die Teilnehmer werden verdächtigt etwa 2,5 Milliarden Rubel von der Bank unterschlagen zu haben.
Es wird vermutet dass die Legende der sowjetischen Kosmonautik Angst vor Verfolgung hatte, so zumindest
der Moskauer Anwalt Mark Feigin. Nach einer anderen Info hat A.Leonow erst nach der Verhaftung von M.Calvi Russland verlassen.
Ich habe keine zuverlässigen Informationen zu diesem Thema.
Ich glaube aber nicht, dass Leonow Russland auf Dauer verlassen hat.
Dass man zu einer medizinischen Behandlung ins Ausland fährt, ist inzwischen auch für Russland schon lange keine Nachricht mehr.
GK
Ja, gut betuchte Russen fahren ins Ausland
da sie kein Vertrauen in die russische Medizin haben. Auf der anderen Seite investieren russische Oligarchen und vermögende Privatleute Milliarden im deutschen und westlichen Immobilien-Mark. Nach dem Internationalen Migrationsbericht 2017 ist Russland nach Indien und Mexiko mit der grössten Diaspora, also der grössten Zahl von Bürgern die im Ausland leben. Seit Putin im Amt ist, haben 1,7 Millionen Russen ihr Land verlassen. Im Jahr 2017 haben 377 000 Russland verlassen, davon sollen 3000 Dollarmillionäre sein, 28 700 Russen haben Asyl in EU-Staaten beantragt, an erster Stelle natürlich in Deutschland.
Koroljow könnte länger Leben, sein Tod sei auf einen medizinischen Fehler und Unfähigkeit der Ärzte zurückzuführen, das ist Fakt ohne hier näher einzugehen. Auf seinen letzten Geburtstag sprach auch Koroljow mit Gagarin und Leonow über die Folter, die er im Butyrka-Gefängnis durch die bolschewistischen Schweine durchmachen musste. Sein Freund M. Tuchatschewski, Marschall der Armęe und Vizeverteidigungsminister, wurde 1937 hingerichtet und Koroljow zu 10 Jahren Haft in Lagern verurteilt. Er wurde nach Kolyma in die Goldmine Maldyak geschickt, weder Hunger, Skorbut, Folter noch unerträgliche Lebensbedingungen konnten den Koroljow aber nicht brechen. Seine erste ferngesteuerte Rakete berechnete an den Wänden seines Gefängnisses.
Was die meisten deutschen nicht wissen, Koroljow Traum schon seit den 30er Jahren war nicht der Mond, sondern ein bemannter Marsflug. Mit der Beschlussfassung der Sowjetischen Regierung vom 23 Juli 1960 über die Entwicklung von N-1/TMK-1, handelte sich um den ersten und bis heute weltweit einzigen offiziellen Programm eines bemannten Fluges zum Mars.
Nach dem Start des ersten Satelliten hat das Nobel-Komitee eine Anfrage an die sowjetische Regierung gestellt, an wen der Preis vergeben werden soll. Chruschtschow war aber wegen der Geheimhaltung gegen den Nobelpreis für Koroljow. Sachkenner im Westen wussten aber genau wer dahinter steht, auch bei späteren bemannten Flügen wusste der Westen über bevorstehende Flüge bescheid. Kurz nach Abreise der Kosmonauten nach Baikonur, sandte Radio Moskau eine folge von bestimmter Musik, das war ein Signal für den bevorstehenden Start.
Jetzt folgt eine Kuriosität. Kurz vor der möglichen Verleihung eines Nobelpreises, wurde er (Koroljow) die einzige Person in der sowjetischen Geschichte, die ohne Rehabilitation den Titel Held der sozialistischen Arbeit erhielt. Tuchatschewski wurde 1956 durch Nikita Chruschtschow voll rehabilitiert.
Noch ein Wort zur Richtigstellung, Koroljow war nicht der Konstrukteur von Sputnik-1, er hatte auch keine Ahnung wie er funktioniert, dies ist alles in Memoriam russischer Raumfahrtingenieur nachzulesen die dabei waren.
Ich weiß von Frau Prof. Natalja Koroljowa persönlich, die auch Chirurgin ist, dass es bei ihrem Vater eine Fehldiagnose gab, die sich für ihn als tödlich erwies.
Zusätzlich kam die Sache mit dem zerstörten Unterkiefergelenk hinzu.
Über das Marsprogramm habe ich als einziger deutscher Journalist geschrieben, unter anderem in Sterne und Weltraum. Zudem habe ich Feoktistows Rolle bei Sputnik beleuchtet.
GK
Wir müssen aber auch gestehen
das Koroljew kein gesunder Mensch war, hatte ständig Blutungen und selbst die Ruhe auf der Krim im Sommer 1965 hat ihn wenig geholfen. Die Probleme begannen schon im Sommer nach dem Flug von Nikolajew und Popowitsch mit einem nächtlichen Angriff von Magen-Darm-Schmerzen, als der Krankenwagen ihn ins Krankenhaus brachte. Auch seine Briefe sind erschütternd, er schreibt:“In den Tagen unserer Probleme ist es besonders schwierig und schwierig, manchmal schmerzt das Herz ein bisschen und ich nehme regelmäßig und in großen Dosen Validol.Ich kann nicht einmal zeigen dass ich mir Sorgen mache“.
J. Golowanow schreibt über Koroljow: „Starker, gebräunter, breitschultriger Kerl. Er blieb stark, breitschultrig und machte den betrügerischen Eindruck eines großen Mannes, der durch einen kurzen, tief angesetzten Hals verstärkt wurde, der Sergej Pawlowitsch in einigen Winkeln wie ein Boxer oder kampfbereiter Kämpfer aussehen liess.Tatsächlich war er in seinen reifen Jahren nicht gesund. Er hatte ein schwaches Herz, alle körperliche Arbeit ermüdete ihn schnell…“
Einer der besten Biografien über Koroljew ist die von Golowanow „Королев: факты и мифы“ Das Buch enthält zahlreiche Zeugenaussagen von Verwandten, Kollegen und Angehörigen von Koroljow, unveröffentlichte Dokumente und einzigartige Fotografien von Golowanow Arichiv. Ist Ihnen das Buch bekannt?
Feoktistow hatte bei der Entwicklung von Sputnik wenig Einfluss. Mit der Entwicklung des Entwurfs des Satelliten wurde die Projektabteilung beauftragt die von S.S. Krujkow geleitet wird und wissenschaftlicher Berater wurde M.K. Tichonrawow. Die Leitung oblag dem Sektor E.F. Rjazanow mit seinen Mitarbeitern. Mehr Details stehen im Buch von RKK Energija aus dem Jahr von 1996.
Die Verwirklichung eines Marsfluges begann schon mit Studien die 1959 in OKB-1 Koroljow, in der Abteilung N9 von Tichonravow-Sektor G.Maksimow von jungen Enthusiasten darunter dem späteren Kosmonauten K.Feoktistow, gemacht wurden. Ein Jahr später, in OKB-1 der Abteilung von Tichonrawow- Sektor von Feoktistow, entstand ein Projekt eines bemannten Fluges zum Mars. Als Antriebssytem des MEK mit einer Startmasse von 600 Tonnen sollten elektrische Triebwerke und ein Kernreaktor mit 7MW zum Einsatz kommen. Feoktistow hat auch das TMK-1 entworfen.
In der Zeit danach entstanden mehrere Varianten eines Marsfluges, die Vorletzte stammt aus den 2000-2006 Jahren. In den RKK Energija Archiven lagern heute etwa 50 dicke Bände mit sämtlichen Berechnungen und technischen Entwürfen eines Marsfluges, auch ein Buch wurde darüber geschrieben.
Ja, die technischen Probleme eines Marsfluges sind heute für Russland grösser als zur Koroljow Zeiten. Die Energija Trägerrakete war bis 200 Tonnen Nutzlast ausgelegt, die bescheidene Jenissej nur bis 115 Tonnen und die Entwicklung eines nuklearen Antriebes steckt in der Sackgasse.
Ich sehe, dass wir dieselben Bücher im Schrank haben, auch den Energija-Wälzer von 1996, und die von Golowanow sowieso.
GK
Ja, der russische Markt ist sehr reich an Büchern.
Habe auch Bücher von den ersten Kosmonauten sogar mit Widmung, die sind aber wenig interessant, meistens nur Lobhudelei auf die KPdSU und ohne technische Details. Es wurde alles Zensiert, selbst der Satz von Gagarin während der Landung: „Ich brenne, auf Wiedersehen, Kameraden“, unterlag der Zensur.
Gagarin Testament wurde erst 1991 veröffentlicht, sein Start, Flug als auch die Landung verliefen mit vielen technischen Pannen bis hin zu fehlerhaften Verlegung von Kabeln zur Stromversorgung der Zündpatronen, technische Probleme mit dem Raumanzug und den Einsatz eines Reservefallschirms bei der Landung. Die Landetriebwerke haben wegen unvollständiges Schliessens des Kraftstofftankrückschlagventils zu kurz gearbeitet, die drohende Landung auf dem Wasser konnte aber Gagarin durch die Abtrennung eines Notfallgepäcks von 30 kg abwenden.
Auch die Buran Landung verlief sehr dramatisch als das Raumschiff alleine den Landekorridor verlassen hat. Für die Verantwortlichen war das Entsetzen förmlich im Gesicht geschrieben, besonders bei dem Chefkonstrukteur als er zusehen musste, das schon eine Nachricht für die Agentur TASS über eine missglückte Landung vorbereitet war.
Das alles ist mir sehr wohl bekannt.
Aber inzwischen gibt es ja viele sehr gute neue Bücher.
Was mich allerdings ärgert, ist, dass die darin enthaltenen neuen Erkenntnisse und Fakten offiziell von der Führung einfach nicht zur Kenntnis bzw. ernst genommene werde. Das gilt auch dann, wenn sie beispielsweise von solchen Nationalhelden wie Leonow stammen.
GK
Ja, das ist Fakt.
Generell stehe ich zur russischen Ermittlern skeptisch gegenüber, es sind leider zu viele negative Beispiele. Die Erkenntnisse von Leonow kenne ich sehr gut, auch im persönlichen Gespräch.
Auch die ganzen Untersuchungen zu den Absturz von Smolensk mit den polnischen Präsidenten ist ein russisches Armutszeugnis. Selbst in den Särgen der Toten wurden Zigarettenkippen als auch Flaschen gefunden, so hat die Obduktion gezeigt. In einigen Särgen waren sogar Leichenteile von 9 unterschiedlichen toten Personen. Die neusten polnischen Untersuchungen, die mit modernsten US-Geräten gemacht wurden, zeigen ein anders technisches Bild des Unfalls.
Der Absturz der IL-62 in der DDR beruht auf einen Konstruktionsfehler, so die deutschen Ermittler, wurde aber sofort von den Russen widersprochen.
Das alles kenne ich nicht.
GK
Grundlagenforschung ein Quantentriebwerk
Das russische Unternehmen Kvanton das von W. Leonow geleitet wird, hat erfolgreich eine Theorie der Superunifikation entwickelt und die Grundlagen der modernen Physik ernsthaft korrigiert. Nach seinen Worten wurde festgestellt, dass eine enorme Energie in Form eines globalen elektromagnetischen Feldes mit sehr geringer Diskretion (Quantisierung), über die bisher nichts bekannt war, durch den Weltraum förmlich ausgegossen wird. So ein globales Feld hat W. Leonow 1996 entdeck, wurde von ihn als die fünfte fundamentale Kraft bezeichnet. Sein Träger ist ein Raum-Zeit-Quantum, dessen Abmessungen zehn Größenordnungen kleiner sind als ein Atomkern, aber es konzentriert Energie, die weit über einen Kernkern hinausgeht.
Der russische Generaloberst Anatoly Sitnov sagte dazu, das dieses neue grundlegende Wissen die Grundlage der Arbeit des Antigravitationstriebwerks und der Quantengeneratoren für Gravitationswelle ist. Aufgrund dieser Entwicklung hat das Unternehmen Kvanton ein Triebwerk geschaffen, der einen spezifischen Schub von 165-mal mehr als die moderne Flüssigkeitstriebwerke liefert. Heutige Triebwerke haben einen spezifischen Schub von nicht mehr als 0,7 N / kW, das Prototyp entwickelte aber 115 N / kW. Aleksander Kubasow der als Testleiter bei den Versuchen fungierte, hat sich selbst überzeugt über die Leistung des Triebwerks, hat aber auch bestätigt, das er zunächst nicht daran geglaubt hat. Nach seinen Worten sieht sich W. Leonow heute wie Diesel in seiner Zeit vor den Droschken, von denen er überzeugt war, dass sich der Wagen auch ohne die Pferde bewegen könnte. Ein sehr gutes Beispiel. Die Verwirklichung dieser Technologie wäre eine wahre Revolution bei den Antrieben, bin aber was die nahe Zukunft betrifft persönlich sehr vorsichtig.
Auf Initiative des stellvertretenden Generaldirektors von Roskosmos Ivan Kharchenko wurde eine technische Aufgabe (TZ) für eine Demonstrationsprobe eines Quantentriebwerks entwickelt. Im Zusammenhang mit der Neuorganisation von Roskosmos wurde die Finanzierung der Arbeit verschoben. Aber jetzt hat D. Rogozin den Auftrag erhalten, einen Quantentriebwerk zu entwickeln, so der Generalleutnant Michail Sautin, Mitglied des Expertenrates des Duma Defense Committee. Roskosmos hat aber am Mittwoch ein Teil dieser Info bestritten, es geht nur um die Experimente von W. Leonow zu unterstützen. Ein umfangreiches Interview mit führenden Leuten zu dieser Thematik wurde in einer militärischen Publikation veröffentlicht.
Auch die NASA als auch China führen solche Arbeiten, die auf der fundamentalen Theorie der W. Leonov-Superunifikation basiere.
Vielen Dank auch für diesen Beitrag.
GK
Lese gerade, das der letzte Mitglied der Expertengruppe,
der den Tod von Gagarin untersuchte, Generalmajor Anatoly Polskij am Mittwoch im Alter von 98 Jahren gestorben ist. Die Expertengruppe, in der Polskij arbeitete, war die Militärische Industriekommission unter dem Ministerrat der UdSSR. Polskij hat noch bis kurz vor dem Tod an der zweiten Ausgabe eines Buches über sein Leben gearbeitet. Die Publikation enthielt auch ein Kapitel darüber, wie er an der Untersuchung des Todes von Gagarin beteiligt war.
Zur Richtigstellung, er war einer der Ėxperten, die die Arbeit der Staatskommission mit 4 Gruppen analysiert hatte wie gut sie den Tod von Gagarin untersucht und das haben nur wenige gewusst. Diese zweite Ėxpertengruppe mit Polskij als Leiter des Luftwaffenforschungsinstituts entstand nach dem Brief der Kosmonauten Walery Bykowski und Pawel Popowitch an den Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU Leonid Breschnew, da sie meinten, das einige Mitglieder der Kommision versuchen den Fehler bei Gagarin zu finden. Nur, Gagarin war an Bord als Schüler unterwegs und Serjogin war sein Ausbilder und sein Fluglehrer.
Die Komsomolskaja Prawda hat vor paar Jahren die Geschichte des pensionierten Anatoly Polskij und seinen Grund für den Absturz des Flugzeugs des ersten Kosmonauten berichtet. Werde hier nicht eingehen, da sie wahrscheinlich das ganze gelesen haben als auch das umfangreiche Interview mit A. Mironow (Новые подробности катастрофы, в которую попал самолет первого космонавта планеты) von der ersten Ėxpertengruppe.
Ja, es ist wirklich Schande das selbst das Politbüro kein Interesse an der ganzen Wahrheit hatte.
Danke für die Erläuterungen.
Ich wusste nicht, dass Polski noch lebt.
Ich habe ihn 2011 aus dem Auge verloren.
GK
Bei so einer Tragödie wie der Absturz von Gagarin,
glauben so manche, das ihre Version die richtige sei, so auch Leonow. In einen langen offenen Brief vom Juli 2017 an Leonow, schreibt der 99 Jährige Arsenij Mironow (trotz seines Alters arbeitete er noch am Gromow Flight Research Institut) das Leonow muss sich entschuldigen, dass er die Testpiloten des Todes von Gagarin vorgeworfen hat. Im Archiw des L I I fand Mironow ein Flugblatt-Registrierjournal von 1968, in dem kurze Informationen zu jedem Flug der Piloten aufgezeichnet werden.
Mironow wörtlich: „Der Flug auf dem zweiten Flugzeug wurde vom angesehenen Testpiloten Held der Sowjetunion Alexander Aleksandrowich Schtcherbakow in einer Höhe von 14000 m durchgeführt. Eine Analyse des Timings zeigt, dass Bogorodsky landete, als Gagarin noch immer an Höhe gewann. Schtscherbakow startete viel später als der Absturz der MiG-15UTI, so dass beide Su-15-Flüge den Flug der MiG-15UTI grundsätzlich nicht verhindern konnten“.
Mironow im seinen offenen Brief an Leonow, der mit vielen Details versehen ist: „Ich behaupte, dass meine Version auf Tatsachen basiert, und Ihre Version beruht auf voreingenommenen Informationen und Widersprüchen und erfordert daher eine Widerlegung“.
Anlass für den offen Brief war Leonow Buch „Время первых. Судьба моя – я сам…“. Dort schreibt er: „Der Mann, der Gagarin zerstört hat, lebt. Und wurde sogar ein Held der Sowjetunion“.
Auch die ganzen Hintergründe sind typisch für die russische Schlamperei die noch heute in der Raumfahrt herrscht. So hat sich Serjogin um 30 Minuten verspätet und über die schlechte Disziplin der Flugstaffel wusste jeder bescheid, die Besatzung erhielt auch keine meteorologischen Daten, schon das ist absolut fahrlässig. Selbst den Flugverlauf an Hand der Radardaten zu rekonstruieren war nicht möglich, die entsprechende Kamera die ständig den Radarmonitor ablichtet (heute wird das alles gespeichert) war am diesen Tag defekt, auch der Höhenradar hat nicht gearbeitet und das Wetter wurde immer schlechter. Ja, hier hat der Kommandant des Flughafens kläglich versagt. Nicht umsonst bezeichnet Mironow die ganze Tragödie als menschlichen Faktor, der sich nicht nur auf die falschen Handlungen der Flugbesatzung bezieht, sondern auch auf die Personen, die an der Sicherung des Fluges teilgenommen haben.
Das ist für mich nicht neu.
GK
Angara Trägerrakete und PO Polet
Auf einer Twitter Anfrage von 2 März wann die nächste Angara Trägerrakete startet, antwortete Ragozin, das der Start für Ende 2019 vorgesehen sei. Der ganze Umzug und Vorbereitungen für die Serienproduktion in Omsk, laufen auf Hochtouren. Hier einige Aspekte die der Leiter der Omsker Niederlassung von AO GKNPTs Chrunischew, W. Schuliko, in einem Interview bekannt gab.
Die Montage der Booster für die zweite Angara A-5 wurde Mitte April 2018 vorgenommen, die Produktionsbereiche waren für solche Arbeit aber noch nicht bereit. Im April und Mai unternahm das Werk enorme Anstrengungen, um die Bauarbeiten abzuschließen, Prüfgeräte und Werkzeuge zu verlagern, technologische Prozesse zu entwickeln und zu genehmigen, Arbeitsplätze zu bescheinigen, usw. Das Werk Nr. 66 begann am 26. Mai des laufenden Jahres, die drei Werke zusammenzuschliessen. Die Entwicklung des Montage- und Testprozesses für die Booster hat etwas weniger als vier Monate in Anspruch genommen, wurde am 18 September beendet.
Die Herstellung der Trägerrakete Angara wird in drei Phasen unterteilt. Die erste Phase dieses Investitionsprojekts ist im wesentlichen abgeschlossen, hier gab es viele Schwierigkeiten und Verzögerungen bei der Lieferung von Gegenständen durch Auftragnehmer. Auch die Prüfung der Dokumente im Rahmen der zweiten Phase des föderalen Zielprogramms ist abgeschlossen. Im Dezember 2018 wurde der Standort für die Endmontage und Erprobung im Werk 66 in Betrieb genommen werden, ein weiteres Großereignis. Das Unternehmen sollte bis 2024 seine volle Kapazität beim Bau der Trägerrakete erreichen. Auch die Installation einer Anlage für die Montage der Titan-Behälter (die kommen von WMZ) der Raketen wurde durchgeführt, seit Januar 2019 wird an den Behälter für die 602 Maschine (Werksbezeichnung-leichte Angara) gearbeitet. Das WMZ Werk plant bis 2023 vier Arten von Behälter mit einem Volumen von 25 bis 130 Litern herzustellen.
Ein weiteres Ereignis war die Schaffung eines Standortes für die Herstellung von Waffenpanels und Walzenböden, in dem ein Spiegelfräs-und Rotationsziehkomplex von Dufieux PERFORM MMS 8008 zu Einsatz kommt. Nun ist es an der Fertigstellung der Finanzbeziehungen mit französischen Spezialisten und der weiteren Inbetriebnahme des Komplexes zu arbeiten. Eine weitere Etappe für die nächsten 6 Monate ist die Schaffung von Montage- und Teststandorten für die leichte Angara.
Im ganzen Werk (Dezember 2018) arbeiten 2553 Menschen. Der Anteil junger Menschen unter 35 Jahren beträgt 27,4 Prozent, und Arbeitnehmer unter 40 Jahren machen fast 40 Prozent des Kollektivs aus und jedes Jahr wird das Personal von jungen Fachkräften aufgefüllt – Absolventen, die im Zielbereich studieren, was einen hohen Prozentsatz der Altersgruppe von bis zu 35 Jahren verursacht.
Das Werk war 2018 nicht voll ausgelastet, im Vergleich zu 2017 ist der Durchschnittslohn aber um 15,3 Prozent gestiegen und liegt auf dem Niveau des Durchschnittslohns in der Stadt. Nach der Anordnung des Generaldirektors von Chrunischew vom 4.9.2018, soll die Produktion bis 2025 jährlich um 15–20 Prozent steigen.
Im Produktionsplan für 2019 ist vorgesehen, die Raketenblöcke der ersten und zweiten Stufe für den dritten Start der Angara-A5 und Komponenten der 754 Maschine (Angara-A5) sowie zwei leichte Trägerraketen Angara-1.2 herzustellen.
Chinesische Konkurrenz zu Jenissej
Am Samstag den 9 März hielt Li Hong, stellvertretender Generaldirektor der China Aerospace Science and Technology Corp, eine bedeutende Rede auf der zweiten Sitzung des 13. Nationalen Ausschusses der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes in Peking über die weitere Entwicklung von Schwerlastträgerraketen.
Die neue Trägerrakete Long March 9, die für bemannte Mondflüge vorgesehen ist, wird in der Lage sein 140 Tonnen Nutzlast auf eine LEO Bahn zu befördern oder 50 Tonnen auf eine Mondtransferbahn. Es wurde jedoch auch berichtet, hier aber eine etwas ältere Info, dass Long March-9 aufgerüstet wird und in der Lage sein wird, eine Nutzlast von 188 Tonnen auf LEO zu befördern. Damit wird Leistung grösser als die der Saturn-5 sein, ganz zu schweigen zu der russischen schwachen Jenissej die nur 115 Tonnen schafft.
Das Unternehmen China Aerospace Science and Technology Corp. wartet derzeit noch auf die Genehmigung der Regierung. Nach Schätzungen des Unternehmens wird China von 2030 bis 2035 jährlich etwa 10 Träger benötigen, um der wachsenden Nachfrage des Landes gerecht zu werden. Das ist wirklich beachtlich, aber um eine bemannte Mondbasis zu versorgen, sind reguläre Flüge auch notwendig.
Einige Details waren mir neu.
Der Start kann dann allerdings nur von Plessezk erfolgen, da der Bau der Rampe in Wostotschny noch nicht einmal richtig begonnen hat.
Was soll der Start also bringen?
GK
@ Kowalski
Leider habe ich Ihre Frage nicht ganz verstanden, bezieht die sich zu Jenissej oder Angara?
Die Starts der Angara erfolgen bis 2023 von Plessezk, zu sehen bei Roskosmos Plan:
20 Dezember 2019 Angara-A5, DM-03 Persej, hier handelt sich um eine neue Oberstufe mit einen herausragenden Triebwerk. Habe hier darüber berichtet.
4 Quartal 2020, Angara-A5, DM-03
4 Quartal 2020, auch Angara-1.2/AM mit Kompsat
4 Quartal 2021, Angara-1.2AM mit 3 Gonec-M Satelliten
Für 2021 auch, Angara-A5/DM-3
Für 2022, Angara-1.2/AM mit 3 Gonec-M Satelliten
Für 2023, Angara-A5/DM-3, Plessezk oder Wostotschny, mit Glonas
Angara-A5/DM-03 mit 2 Glonas, Plessezk oder Wostotschny
Angara-1.2 mit 2 Gonec
Für 2023 sind weitere Starts mit Angara-A5 von Wostotschny eingeplannt.
Für 2024, Angara-A5/DM03 mit 2 Glonass, Plessezk oder Wostotschny
Angara-A5/DM mit Glonass, Plessezk oder Wostotschny
Angara-A5/DM mit Spektr-UF Wostotschny
Angara-1.2/AM mit 3 Gonec, Plessezk
2 Angara-A5/DM mit Lutsch-5M, Wostotschny
Angara-A5/DM mit Sfera, Wostotschny
Für 2025 sind 9 Angara Starts eingeplannt, darunter mit Luna-28
Ich wollte damit sagen,
dass ein dritter Start von Plessezk keine neuen Erkenntnisse bringt.
Erst mit Starts in Wostotschny kann die Angara die Aufgaben der Proton voll übernehmen.
GK
Das ist nicht ganz so. Der Auftraggeber für die Angara Trägerraketen sind die Militärs. Der Kosmodrom von Plessezk ist besonders für die ganze Überwachung der Erdoberfläche geeignet, also vorwiegend für die Militärs. Vom Baikonur/Wostotschny mit 51 Grad Bahnneigung ist das sehr schlecht bzw. kaum möglich, aber mit einer Bahnneigung um die 90 Grad überfliegt ein Satellit immer die ganze Erdoberfläche. In periodischen Abständen macht er Bilder von den gleichen Orten und durch den Bildvergleich können wir die geografischen Veränderungen sehen, wichtig auch für die Landwirtschaft. Angara befindet sich aber noch im LIKI Modus, danach regelmässige Starts von beiden Kosmodromen.
Für kommerzielle Starts auf eine GEO Bahn, also vorwiegend Kommunikationssatelliten, ist eine Bahnneigung von 0 Grad erforderlich. Der Start von Baikonur erfordert somit viel Treibstoff und viele Zündungen der Oberstufe bis die Nutzlast ihr Ort erreicht. Kosmodrom Kourou ist dafür schon optimal ausgelegt, oder eine schwimmende Startplattform. Das russische Unternehmen S7 kaufte deshalb das Raumfahrtunternehmen Sea Launch für 150 Millionen US-Dollar, da ein Start vom Äquator für entsprechnde Aufgaben sehr kostengünstig ist und bringt einen hohen Gewinn.
Möchte noch speziell auf die Trägerrakete Angara eingehen.
Noch zu Verständnis, auch in der späteren Serienproduktion gibt es keine Trägerraken die absolut identisch sind. Jede Änderung, auch an simplen Schrauben wird dokumentiert, bedürfen die Genehmigung und die entsprechende Unterschrift. Also kein Vergleich wie zu einer Serienproduktion von Autos.
Beim ersten Start der Angara-A5 gab es kleine technische Abweichungen, auch an Startbildern zu sehen. Die Angara-1.2 erhält auch eine Gerätesektion. Ein Merkmal des Trägers ist die Paketanordnung der ersten und der zweiten Stufe und als Folge davon die Notwendigkeit einer Drosselung und eines längeren Betriebs der Triebwerke der Zentraleinheit bei 30% des Nennschubs. Von den ganzen Gravitation und aerodynamischen Verlusten möchte ich hier absehen. Bei der Entwicklung des RD-191 Triebwerks wurde ein Problem bei der Sicherstellung eines stabilen Betriebs bei tiefen Drosselungsmodi basierend auf Schub (unter 38% des Nennwerts) festgestellt, was die Zuverlässigkeit und Lebensdauer des Triebwerks beeinträchtige.
Das Problem äussert sich in dem Auftreten von niederfrequenten Schwingungen des Motorschubs, etwa 4 Hz, wenn der Computer den Schub auf 38% oder noch mehr drosselt. Die niederfrequenten Schwingungen können zu Resonanz und zur Zerstörung der Trägerrakete führen, auch die Lebensdauer von Steuerdruckleitungen leidet darunter, was zu Bruch und folglich zu unvorhersehbarem Schäden führen kann, also zu einer Explosion der Rakete.
Einer der Massnahmen, zwischen der Oxidationspumpe und dem Gasgenerator, war die Einführung von zusätzlicher Hydroresistenz. Zu diesen Zweck wurde ein überarbeitetes Design des Dreiwegeventils des Oxidationsgasgenerators bei RD-191 eingeführt. Beim Übergang unter 38% des Nennwerts beginnt das Dreistellungsventil des Oxidationsmittels im abgedeckten Zustand zu arbeiten, wodurch eine zusätzliche Hydroresistenz bereitgestellt wird. Für solche Effektive Arbeit wurde ein pneumatisch-hydraulische Systems und ein Ventildeckelsteuerungssystem des Triebwerks entwickelt.
Bei den Tests wurde festgestellt, dass mit dieser Methode die Amplitude von Schubschwingungen in tiefen Drosselungsmodi deutlich reduziert werden kann, das kann sich beim Starts von Trägerrake zu Trägerrakete aber unterscheiden. Das ist ein weiteres Problem die auf die Angara Ingenieure wartet, die nächsten Starts mit Nutzlasten werden aber weitere Daten liefern.
Dies Problematik wurde in speziellen Fachpublikationen veröffentlicht als auch auf der Koroljow Lesung in Moskau 2019 vorgetragen.
Da spricht der absolute Fachmann.
Blesk.
GK