Washington, 5. Januar 2019 — Die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA hat den russischen Raumfahrtstaatskonzern GK Roskosmos darüber informiert, dass der USA-Besuch seines Chefs Dmitri Rogosin verlegt werden muss. Gründe dafür wurden in der am Freitag (Ortszeit) verbreiteten Erklärung nicht angegeben. Wie die Moskauer Nachrichtenagentur TASS am Samstag ergänzend mitteilte, hat Roskosmos-Sprecher Wladimir Ustimenko auf Anfrage betont, man habe die offizielle Mitteilung bislang nicht bekommen. NASA-Sprecherin Megan Powers sagte indes der Agentur, die russische Seite sei offiziell über die Verschiebung informiert worden.
Inzwischen hat die GK Roskosmos indirekt zugegeben, die Information erhalten zu haben. In einer Zwei-Satz-Mitteilung verlangte sie eine „offizielle Erläuterung der Position der NASA hinsichtlich der Organisierung des Antwortbesuches einer russischen Delegation in den USA in Übereinstimmung mit der zuvor erhaltenen Einladung“, heißt es darin. Die Vorbereitung der Verhandlungsposition der Staatlichen Korporation (GK) über die Zusammenarbeit der Seiten im ISS-Programm und zum Fernen Weltraum sei „bislang nicht eingestellt“.
In der „Washington Post“ räumte NASA-Chef Jim Bridenstine indes am Samstag ein, den Besuch auf politischen Druck abgesagt zu haben.
Rogosin sollte im Februar in die USA reisen. Dabei standen Gespräche mit Bridenstine sowie Vertretern der Konzerne Boeing und SpaceX auf dem Programm. Für die Zeit des Besuches sollten die 2014 gegen Rogosin verhängten Sanktionen aufgehoben werden. Dagegen hatten sich aber in letzter Zeit die Proteste vor allem unter demokratischen US-Parlamentariern verstärkt.
© Gerhard Kowalski