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Credit: Roskosmos
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Sternenstädtchen, 6. März 2016 — Der russische Kosmonaut Michail Kornijenko, der erst vor knapp einer Woche mit seinem US-Kollegen Scott Kelly von seinem Einjahresflug in der Internationalen Raumstation ISS  auf die Erde zurückgekehrt ist, will in absehbarer Zeit erneut ins All fliegen. Er denke, dass er sich etwa in einem halben Jahr erneut der medizinischen Zulassungskommission vorstellen werde, sagte Kornijenko im Sternenstädtchen bei Moskau in seinem ersten Interview nach der Landung. Das wäre dann sein dritter Flug. Der erst hatte 2010 stattgefunden.

 
Derzeit durchlaufe er eine 20-tägige intensive Wiederanpassungsphase an die irdische Schwerkraft, der dann eine zweite Rehabilitationsphase in einem Sanatorium im südrussischen Kislowodsk folge, sagte der 56-Jährige. Am 24. März komme Kelly ins Sternenstädtchen, wo dann der offizielle Empfang nach der gemeinsamen Jahresmission stattfinde. Von der Landestelle in der kasachischen Steppe waren Kornijenko direkt ins Sternenstädtchen und Kelly nach Houston (Texas) geflogen worden.
 
Auch Kelly befindet sich derzeit auf der „medizinischen Umlaufbahn“, wie die Raumfahrer die Wiederanpassung nach ihren Flügen nennen. Die NASA-Ärzte in Houston zeichnen minutiös alle Parameter des Astronauten auf, die dann mit denen seines Zwillingsbruders Mark abgeglichen werden, der ebenfalls schon im All war. Die Auswertung wird nach Einschätzung der Fachleute etwa ein Jahr in Anspruch nehmen. Es ist dies das erste Mal, dass die Mediziner einen solchen Vergleich an Weltraumzwillingen anstellen können.
 
(c) Gerhard Kowalski