Moskau, 25. Februar 2016 — Das neue russische Raumfahrtprogramm (FKP) für die Jahre 2016-25 ist endlich auf der Zielgeraden angekommen. Nach Abschluss der höchst langwierigen Abstimmungen mit dem Finanzministerium und dem Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung wurde der Entwurf des FKP-25 nun mit erheblicher Verspätung der Regierung zur Entscheidung vorgelegt, teilte der Staatskonzern GK Roskosmos in Moskau mit. Wann diese fällt, wurde nicht gesagt.
Für das Programm sollen umgerechnet 16,5 Milliarden Euro bereitgestellt werden, das sind 7 Milliarden weniger als ursprünglich von Roskosmos gefordert. Dadurch machten sich umfangreiche Streichungen erforderlich, denen offenbar auch der für 2029 anvisierte bemannte Mondflug zum Opfer fällt. Insgesamt soll das Geld aber für die Umsetzung der Hauptvorhaben ausreichen.
(c) Gerhard Kowalski
Nun, das FKP-2025 das noch von Ostapenko beschlossen war, umfasste 2,4 Billionen Rubel, das sind etwa 28,5 Milliarden Euro. Ausgehend von heutigen Zahlen die von 1,41 Billionen Rubel die Rede ist, haben wir eine Kürzung des FKP von etwa 1 Billion Rubel, das ist schon gewaltig.
Damit hat Roskosmos für die nächsten 10 Jahre etwa 16,5 Milliarden Euro, die NASA hat dagegen 19,3 Milliarden Dollar nur für 2016. Dazu lieber kein Kommentar.
Wenn man aber sieht, wie wenig die NASA für das viele Geld tut, kommt man schon ins Grübeln.
GK
FKP und die Militärs
In der Kirow Region wurde 2016 von Almaz-Antej erstmalig nach der Perestrojka ein absolut neues Werk für die Produktion von hochmodernen Raketenkomplexen der S-400 und S-500 Klasse eröffnet. Die Gesamtinvestitionen betragen mehr als 20 Miliarden Rubel, dort sollen bis 1800 Mitarbeiter an den weltbesten Raketen arbeiten. Die S-500 Systeme haben gegenwärtig kaum Analoge auf der Welt.
Nun ja, besonders die russische Gazelle, schützt nur die russische Hauptstadt, ausgelegt bis 210 g Belastungen, die max. Geschwindigkeit von 5,5 km/s wird in 3,5 Sekunden erreicht, ist eines der größten Geheimnisse der russischen Raketenbauer. Der Start der Rakete aus dem Silo ist selbst aufgrund der extremer Beschleunigung für das menschliche Auge nicht sichtbar. In der Brennkammer erfogt auch keine normale Verbrennung, sondern eine kontrolierte Explosion.
Beim Bau des Radiotechnisches Systems für die Gazelle, dazu gehört auch ein Supercomputer, wurden 20000 km Kabel, 30000 Tonnen Metall und 50000 Tonnen Beton verbaut. Beim Bau waren bis 20000 Militärs beschäftigt. Ja, somit kein Vergleich zu Wostotschny und Roskosmos alten Trägerraketen.
Chapeau! Furashka!
GK
Zu FKP-25 gehören auch weitere GK Roskosmos Reformen, darunter:
1) Der Übergang auf internationale ISO Standards der kosmischen Technik.
2) Modernes Personalmanagement nach westlichen Vorbild, Human Resource Management – HRM.
3) Die AO KBHA Triebwerksbauer sind dabei die PLM Systeme, Product-Lifecycle-Management, einzuführen, also eine nahtlose Integration sämtlicher Informationen die im Verlauf des Lebenszyklus eines Produktes anfallen. Die Vorteile besonders beim Raketentriebwerken sind gigantisch, eine Auflistung möchte ich mir aber ersparen.
4) Vollständiger Übergang auf CAD/CAM Arbeitsplätze in der gesamten Raumfahrtindustrie.
5) Einführung neuester darunter westlicher Technologien beim Raketenbau, zu sehen bei Chrunischew mit mehreren Pilotprojekten der Weltspitze, darunter auch die Beendigung der kommunistischen Planwirtschaft und den Börsengang ab 2016.
6) Ja, und Roskosmos selbst wird bis Ende Juni/Juli 2016 abgewickelt sein.
Die Auflistung der Reformen ist aber nicht vollständig, wäre hier zu umfangreich.
Da bin ich aber gespannt, ob das so deutlich im FKP-25 steht und wie das dann auch noch umgesetzt werden soll. Da muss wohl Koptjew ran. Vielleicht ruft man im Gagarin-Jahr zu einem Gagarin-Subotnik auf.
GK
Bei Chrunischew im Zuge der radikalen Reformen werden etwa 3000 Mitarbeiter darunter auch Konstrukteure entlassen, habe schon geschrieben. Bei RKS wurden 2015 etwa 400 Fachleute eingestellt, davon 70% unter 35 Jahren. Im laufenden Jahr werden weitere 400 hochqualifizierte Fachleute darunter zu Nano- und Mikrkoelektronik benötigt, zu sehen auch in den Ausschreibungen. Zur Zeit arbeiten dort 1600 junge Fachleute, das sind 35% von der gesamten Belegschaft.
Ja, das russische Militär hat ihren eigenen FKP Plan, hier die Starts mit Nutzlasten der Raketen für 2016-17:
1) 7 Starts von MBR RS-12 Topol
2) 3 Starts von RS-24 Jars
3) 1 Start von RS-26 Rubjesch
4) 1 Start von RS-18 Stilet
Bei Stilet endet die Dienszeit 2018, der letzte Start ist somit ein Test, erst danach folgt die Entscheidung über die Starts nach 2018.
Dürfen wird das alles eigentlich wissen? Ich staune immer wieder, über welches Insider-Wissen Sie verfügen und wie freigiebig Sie das mit uns teilen.
Ich kann das alles aber in meiner Berichterstattung nicht verwenden, weil ich nur auf offizielle Quellen oder eigene Recherchen zurückgreife. Und Jewgeni-7 ist für mich nach wie vor ein Phantom oder gar ein „Troll“.
Höchst interessant sind die Kommentare aber allemal.
GK
Aber Herr Kowalski,
bitte nicht übertreiben und Insider-Wissen gebe ich sehr selten weiter. Bei der ganzen Betrachtung sind mir aber die Worte des englischen Philosophen Francis Bacon hochinteressant, er drückte schon 1597 in seinen Meditationes sacrae seine Formulierung, die englische Übersetzung von 1598 lautete „Denn Wissen selbst ist Macht“. Danach entstand auch in der deutschen Sprache die Aussage: „Wissen ist Macht“, auch mit Veränderungen im Text des Sozialistenmarsch von M. Kegel zu lesen. Selbst Lenins Zitat „Lernen, lernen und nochmals lernen…“, hat noch heute seine Gültigkeit.
Nun ja, wissen ist Macht auch in der Raumfahrt, bei der Dissertation oder bei Investitionen und Aktienhandel als auch im Leben.
Wenn das so ist, wie Sie schreiben, dann habe ich erhebliche Wissenslücken und damit auch nur wenig Macht. Aber das macht mir scheinbar gar nichts. Doch wie sieht denn Insider-Wissen nun wirklich aus?
Vielleicht kann ich aber auch einmal Ihr Wissen erweitern: Lenin hat seinen berühmten Ausspruch gemacht, als er Walter Ulbrichts Zeugnis sah.
GK
FKP-25,OKR Nuklon, für 15,84 Milliarden Rubel bis 2025.
Ja, die Arbeiten an den nuklearen TEM Transporter gehen weiter, der technologischer Demonstrator soll bis 2025 fertiggestellt sein, der Start aber erst nach 2025. Dazu gehören Arbeiten OKR Istotschnik, NIR Werifikacija, NIR Otrabotka, NIR Jadro. Gegenwärtig gehen Arbeiten bei NIKIET an einen Imitator der aktiven Zone des Kernreaktors. Wenn der Demonstrator auch startet, die weitere Zukunft regelmässiger Transporte (Versorgung der Mondbasen) ist offen und in den nächsten 20-30 Jahren aus unterschiedlichen Gründen kaum machbar, die maschinelle Energieumwandlung ist sehr Aufwendig und wenig effektiv mit einen hohen Alfa Wert und bei Plasmatriebwerken sehe ich noch keinen Durchbruch.
Was G. Uspenski, Doktor der technischen Wissenschaften und Professor des zentralen Forschungsinstituts sagte, das nach 2030 sollen Plasmatriebwerke mit einen Schub von 3-5 kg (das wäre ein Traum) und nukleare Festkerntriebwerke mit einen Schub von etwa 10 Tonnen, Isp von 900s, kommen, ist für mich wirklich ferne Zukunft. Damit wären aber bemannte Marsflüge in 30 Tagen möglich, darüber hat auch Chrunischew und Roskosmos auf einen Kongress schon vor Jahren gesprochen. Nun ja, Koroljow hat auch schon 1959 von Marsflügen in 15 Tagen geträumt. Ja, die Flugdauer hängt doch nur von der Energie und deren technischen Beherschung und Umsetzung ab. Ja, ist doch alles sehr simpel.
Kleine Epizode
Für die Entwicklung eines Musters des BIP für die KVTK Stufe der Angara, dabei handelt sich um ein sehr kompliziertes System der Versorgung, hat Chrunischew etwa 1,5 Jahre veranschlagt. Ein führender Ingenieur des Unternehmens, Aleksander Kuznecow, hat mit seinen 28 Jahren die Aufgabe mit einen 3D Drucker in 90 Tagen und etwa 400 mal billiger geschaft. Trotz hochmoderner CAD/CAM Technologie entstehen mitunter erst Modele von signifikanten Systemen um die Konstruktion in Realität zu prüfen, hier hält die Adaptive 3D-Drucktechnologie ihren Einzug. Der nächster Schritt ist ein 3D Druck aus Metall, senkt die Kosten um etwa 15 mal.
Auch bei Nanosputnik TPU das mit Progress MS-2 zu MKS startet, entstand das Gehäuse und Batterieblock durch 3D-Drucktechnologie, somit eine weitere Weltpremiere der Ingenieure aus Tomsk.
Na bitte, die Russen machen Fortschritte.
GK
Noch ein Wort zum Fortschritt.
Schon seit Jahren gehen in Krasmasch Arbeiten an der Modernisierung der DM Stufe für die Angara-A5, dabei werden wir folgende Weltpremieren erleben.
1) Die modernisierte DM Stufe erhält einen Triebwerk mit Sauerstoff-Kühlung, dadurch einfache Konstruktion und sehr hohen Isp auf Rekordhöhe. Die innovative Kühlung hat schon lange Vorgeschichte bei OKB-1, darunter die Arbeiten von L. Frolow mit seiner Frolow-Gleichung die hier auch zur Anwendung kam. Auch Fakt, zwischen den Abgasen mit einer Temperatur bis 3450 Grad und dem flüssigen Sauerstoff ist nur eine Wand von 1,2 mm Dicke vorhanden, die muss bis 1800 Sekunden aushalten.
2) Weitere Weltpremiere erleben wir mit der Anwendung von adaptiven Algorithmen bei der Steuerung einer Beschleunigugsstufe. Solche Komplexe und intelligente Steuerung kam in Russland erstmalig bei Energija-Buran zur Anwendung. Nähere Details auch zum Triebwerk wurden in Kosmische Technologien veröffentlicht.
Frage: wo kann man solche interessanten Details nachlesen?
Bei NK habe ich das bisher nicht gefunden.
GK
Weiterer russischer Fortschritt
Mit der Serienfertigung der Angara erleben wir eine weitere russische Premiere. Bei der Fertigung kommt erstmals patentiertes Reibrühschweissen (Friction Stir Welding, durch das britische The Welding Institute patentrechtlich geschützt) zum Einsatz.
Das Verfahren wurde 1991 erfunden, zur Zeit sind 67 Organisationen für den Einsatz lizensiert, demnächst auch Roskosmos. Die Ausbildung der Russen wurde/wird in Italien gemacht. Mit der technologie haben wir ein einfaches, sauberes und innovatives Fügeverfahren für Leichtmetalle. Im Vergleich zu konventionellen Schweissen sind aufgrund der hohen Nahtfestigkeiten beträchtliche Gewichtseinsparungen möglich, extrem wichtig im Raketenbau.
In der Raumfahrtindustrie werden grosse Raketentanks aus hochfesten Aluminiumlegierungen reibrühgeschweisst, erstmals erfolgte das Verfahren bei Delta-2 im August 1999.
Danke für die Info.
Ich habe bei den letzten Raumfahrttagen in Neubrandenburg dazu einen interessanten NASA-Vortrag gehört, der die Dolmetscherin ganz schön ins Schwitzen gebracht hat.
Sie meisterte das Thema aber sehr gut.
Wie heißt das Verfahren denn in Russisch?
GK
Nun ja, mit den Übersetzungen von Fachbegriffen ist nicht so einfach, ich hadere noch heute mit der deutschen Rechtschreibung und Sprache.
Das Verfahren heisst auf russisch „сварка трением или фрикционная сварка“.
Das Verfahren ist aber nicht neu, schon in der Sowjetunion gab es 1967 ein Patent (было выдано авторские свидетелство Nr. 195846) für das Verfahren. Aber auch hier wie auch andere Projekte sind viele im Sande verlaufen.
Danke, der zweite Begriff leuchtet ein, den hätte ich mir eigentlich selbst übersetzen können.
GK
Nach sehr langer Zeit spricht jetzt auch der Generaldirektor von Rosatom S.Kirienko von möglichen Marsflügen in 30-40 Tagen. Das ist aber nur mit einen bimodularen Antrieb möglich, der gegenwärtiger TEM Demonstrator ist noch weit davon entfernt. Damit wäre aber ein Marsflug in 3-4 Monaten mit Rückkehr möglich, 30 Tage zum Mars, ein Aufenthalt auch von 30 Tagen und die anschließende Rückkehr auch mit etwa 30 Tagen.
In 30 Tagen zum Mars das wäre wirklich ein revolutionärer Durchbruch, sogar bezahlbare Touristenflüge ohne besondere Belastungen für den Menschen wären Realität, darüber wäre Koroljow wirklich stolz. Aber auch hier die einfache Frage, wann ? Technisch habe ich schon vor Jahren so ein Flug auf dem Papier durchgespielt.
Eine ruhmreiche Schande
Das ruhmreiche NPO Molnija Unternehmen dass das einmalige Buran Raumschiff entwickelt hat, befindet sich schon seit 2010 im Zustand des Bankrots. Der Gewinn für 2015 betrug lächerliche 558 Millionen Rubel, ist aber deutlich mehr als 2014 das nur 186 Millionen Rubel ausmachte.
Die GK Rostech will nun das strategische Unternehmen vor der Insolvenz und somit Schliessung unbedingt retten, was auch im Einklag mit dem russischen Präsidenten steht, werde aber auf die Details hier verzichten. Die Verhandlungen mit den Kreditgebern laufen schon seit Jahren.
Eine Insolvenz, mitunter aber auch gerecht, wäre wirklich eine Schande und Rückschlag für zukünftige wiederverwendbare Systeme und kosmische Flugzeuge.
Das, was Kirijenko sagt, scheint mir schon eher machbar als der US-Vorschlag mit dem lasergetriebenen Segelschiff ohne Bremse.
GK
Schade, dass Sie die Details nicht nennen!
Oft ist ein Ende mit Schrecken besser als Schrecken ohne Ende.
GK
In Russland gibt es auch private Unternehmen die ihre Trägerraketen und Raketen entwickeln, das ist aber nicht neu. So wurde heute erstmalig in der russischen Geschichte ein technischer Vertrag zwischen Roskosmos und dem privaten Unternehmen Kosmokurs über technische Spezifikation zu Entwicklung einer wiederverwenbaren Trägerrakete (MSKK) und eines Startkomplexes vereinbart. Das Unternehemn wurde somit Lizenziert, möchte dabei mit eigener Trägerrakete und einer Weltraumkapsel in naher Zukunft touristische Flüge bis auf eine Höhe von 200 km vermarkten. Der Flug mit 6 Menschen und einen Piloten dauert etwa 15 Minuten, die Vorbereitung auf Roskosmos Einrichtungen etwa 3 Tage.
Der Ticket soll 200-250 tausend Dollar kosten, der erster Start von Kapustin Jar ist für 2020 anvisiert. Bei der Entwicklung sind auch Fachleute von Roskosmos dabei, bei Betrachtung der Anzeigen suchen die immer mit Erfahrung hochqualifizierte Ingenieure von MAI, MGTU, MATI zu NIR, OKR mit CAD/CAM und 3D Modellierung.
Für technische Details und Bilder ist hier kein Platz und keine Zeit von meiner Seite.
Siehe meinen Beitrag dazu auf der Homepage.
GK
Vor dem Aus
Am 10 März werden die Direktoren der RKK Energija über den weiteren Fortbestand der Tochter aus Samara, die ZAO WKB RKK Energija, beraten. Es sieht so aus das dort die Lichter ausgemacht werden, der Generaldirektor des Unternehmens W. Rjabow steht wegen Korruption und Missständen schon unter Arrest. Ihm drohen nach dem Gesetz bis zu 10 Jahre Haft oder Geldstrafe.
Gehälter in Russland
Interessant sind die Daten der Monatsgehälter 2015 in den russischen Organen und Wirtschaftszweigen im prozentualen Vergleich zu 2014, hier einige Zahlen:
1) Administration des Präsidenten, 217179 Rubel, 93,5 %, mit 1729 Beschäftigten
2) Regierungsapparat, 231179 Rubel, 93,5 %, mit 1394 Beschäftigten
3) Verteidigungsministerium, 148231 Rubel, 113,1 %, mit 2756 Beschäftigten
4) Generalprokuratur, 89156 Rubel, 97,4 %, mit 447 Beschäftigten
5) Roskosmos, 67501 Rubel, 98,0 %, mit 136 Beschäftigten
Was verbirgt sich hinter ZAO WKB (Zentralnaja akzionerskaja organisazija …???)
GK
Nein, korrekte juristische Bezeichnung ist:
Закрытое акционерное общество „Волжское Конструкторское Бюро“ ракетно-космической корпорации „Енергия“ имени С.П.Королева.
Nein, die korrekte Bezeichnung ist:
Закрытое акционерное общество
Komisch, die vollständige juristische Bezeichnung wird hier abgelehnt, kann hier nicht schreiben. Versteckte Programme?
…und ВКБ bedeutet:
Волжское конструкторское бюро
Ja, das gehört auch zu FKP-25, für Chrunischew stehen recht umfangreiche Arbeiten, zu sehen in den Ausschreibungen, darunter:
1) Technische Entwicklung der Steuerungssysteme für Angara-A5P und A5W
2) Technische Entwicklung des Marschtriebwerks für die 3 Stufe der Angara-A5W
3) Technische Entwicklung der Marschtriebwerke der 1 und 2 Stufe der Angara-A5P und Angara-A5W
4) Entwicklung von Materialien und Teilen von Triebwerken für MOB und KVTK
5) Entwicklung und Modifizierung des RD-0124A für die 3 Stufe der Angara-A5P und A5W
6) Ein grosser Teil der Dokumente widmet sich der technischen Entwicklung des Startkomplexes KRK Amur und speziellen Transportmöglichkeiten der Angara zum Kosmodrom Wostotschny
Ein weiterer Schwerpunkt bei FKP-25 ist die Modernisierung der experimentellen Versuchsanlagen mit der Entwicklung der Informationstechnologien für die Entwicklung neuer Triebwerke, Stufen und Beschleunigungsstufen nach 2025. Primär für Test von:
– RB KVTK mit RD-0146D
– RB KVSTK mit RD-0146
– URM-2W
Danke, wieder was gelernt.
Noch eine Frage: Kennen Sie Prof. Prof. Lorenz Haag?
GK
Ja, aber nicht persönlich, habe auch kein Interesse. Mir sind die Leute aus der Raumfahrtindustrie und Geschäftsleute lieber als grosse Spinner die nichts leisten.
Haag ist aber kein Geschäftsmann, sondern angeblich ein offizieller Vertreter Russlands für Raumfahrtfragen.
GK
Der angebliche Professor, oder eher Phantom-Professor, hat doch von der Raumfahrt wenig Ahnung. Ja, der ist doch für alles zuständig und als angeblicher Deutscher wieso als offizieller Vertreter Russlands für Raumfahrtfragen? Das geht doch nicht!
Fakt, offiziell gibt es in Deutschland keinen solchen Wissenschaftler, auch die Agentur für globale Kommunikation ist in deutschen Handelsregistern nicht existent, war aber nur sehr kurz. Das ergaben Nachforschungen, somit ist das reine Putins Propagandamaschinerie. Der falscher Professor ist für mich eine Kunstfigur die langfristig aufgebaut wurde. Ja, und mit der deutschen Orthographie ist der zweifache Professor auch nicht mächtig, geschweige denn von sehr komplexen mathematischen Berechnungen zu Raumfahrttechnologien.
Obwohl die russische Wikipedija sehr informativ ist, besser als die Deutsche, es gibt dort keine Eintragung.
Irgendwie ist Ihr neuer Eintrag verschwunden.
Da war doch nicht etwa der komische Professor am Werk?
Er sitzt in Chemnitz.
GK
Alles gut. Der Text ist wieder da!
Der Mann spielt sich wie der Herrgott auf, verspricht viel, hält nichts!
Er hat z. B. in Morgenröthe-Rautenkranz zum 50. Jahrestag des Fluges von Gagarin versprochen, eine Zeitschrift „Gagarin“ herauszubringen. Ich warte heute noch darauf.
Und er legt großen Wert darauf, dass er doppelter Professor(Pof. Prof. Dr. Lorenz Haag) ist.
GK
GK
Herr Kowalski,
sie schreiben er wäre der offizieller Vertreter Russlands für Raumfahrtfragen, damit wäre er ein Gesandter der russischen Regierung mit einen Büro in Berlin und allen zugänglich. Damit wäre er auch in Moskau und der russischen Regierung bekannt, das ist aber nicht der Fall.
Er existiert ab und zu nur bei TASS.
Weiter, der gibt doch auch keine Interviews, als das NDR Zapp Magazin ihn in Chemnitz entdeckte, hat er verweigert auf Fragen zu Antworten. Ja, und wer hat die Verträge zu ExoMars unterzeichnet und die eigentliche Zusammenarbeit macht?
Sie hatten Recht:
Er ist ein Phantom.
GK
Das russische Unternehmen ONPP Technologija in Obinsk, führend bei der Entwicklung von Verbundwerkstoffen und Nutzlastverkleidung, hat erfolgreich einen weltweit anerkannten Standard in der Luft- und Raumfahrtindustrie die AS/EN 9100 (bezieht sich auf Qualitätsmanagement für Entwicklung, Produktion und Wartung)eingeführt.
Der Standart wurde vom Europäischen Verband für die Luft- und Raumfahrtindustrie eingeführt und bietet mit dem AS/EN 9100ff höchste Qualitätsstandards, wird von Airbus, Boeing, GEAE und Rolls-Royce unterstützt.
Unternehmen mit den Standards sind in der OASIS-Datenbank der Bureau Veritas Certification gelistet. Diese Listung gilt heute zunehmend als Voraussetzung damit sie als Lieferanten zugelassen werden. Möchte nicht eingehen, nur so, immer mehr russische Unternehmen erhalten die anerkannte Zertifizierung, darunter MZ Elektrostal und andere Unternehmen auch in der Raumfahrt.
Da freuen wir uns doch, wenn es voran geht.
GK
Das Programm der russischen Militärs mit modernsten Raketen.
Bei der RS-24 von 2007 mit 4 nuklearen Sprengköpfen haben wir eine gesamte Startmasse von 120 Tonnen. Bei der Weiterentwicklung der RS-26 von 2011 mit neuesten Verbundwerkstoffen, Technologien und Triebwerken haben wir eine Startmasse von 80 Tonnen, die 4 Sprengköpfe kommen auf 1,2 MT.
Die Besonderheit, die RS-26 mit einer Reichweite von 11000 km fliegt auf einer sich ständig veränderbaren Flugbahn und veränderbaren Höhe, diese Einzigartigkeit der Bewegung einer Rakete gibt es in keiner Arme der Welt. Laut einigen Experten, darüber hat ein Chinesischer Fernsehkanal kürzlich berichtet, ist die Rakete unzerstörbar. Die Sprengköpfe fliegen mit Hyperschall, auch deren Bahn ändert sich ständig, damit wird garantiert das ein Teil der Sprengköpfe ihr Ziel auch erreicht. Nach Meinung der Experten sind für die Vernichtung der Sprengköpfe etwa 50 Antiraketen SM-3 erforderlich, damit ist das amerikanische System wirkungslos (Info vom September 2015 mit Quellenangabe). Der Start und die Beschleunigung sind sehr kurz, dauert nur 5 Minuten, damit ist die Ortung und Verfolgung der Sprengköpfe in Europa kaum möglich. Die Serienfertigung erfolgt ab 2016.
Die neue Flüssigkeitsrakete Sarmat kann bis zu 10 Tonnen Nutzlast tragen, damit ist das ein Weltrekord, darunter 8 und mehr individuelle Sprengköpfe, ein PRO Komplex für die Überwindung feindlicher Systeme als auch hohe Reserven für Bahnmanöver über den Süd- und Nordpol.
Andere Weltrekorde wären mir lieber.
Außerdem: Es gab ja schon mal eine Globalrakete, die von hinten über die Antarktis kommen sollte.
GK
Ja, die GR-1(8K713), die Arbeiten wurden aber schon 1964 mit der Antirakete 8K513 eingestellt, es gab ua. technische Probleme mit dem Triebwerk der ersten Stufe als auch andere Entwicklungen. Am 15 März 1962 erwähnte erstmals Chrustschow über eine glogale Rakete die über den Nordpol fliegen kann.
Auf der Parade zum Tag des Sieges 1965 wurden die zwei GR-1 aber noch gezeigt.
Also über den Nord- und nicht den Südpol. Auch gut.
GK
Danke für die Übersetzung der sokrachenije
GK
Zitat: „Das,was Kirijenko sagt,scheint mir schon eher machbar als der US-Vorschlag mit dem lasergetriebenen Segelschiff ohne Bremse“.
Nun, bei genauer technischer Betrachtung sind das zwei unterschiedliche Konzepte mit unterschiedlichen Aufgaben, alle haben aber eine Berechtigung.
NASA arbeitet an breiter Front an zukünftigen Antrieben, darunter an Kernfusion-Systemen, VASIMR und anderen Projekten.
Jetzt haben sogar amerikanische Physiker, darunter ehemalige Mitarbeiter von Fermilab wie Gerald Jackson, Steven Howe eine Initiative auf Kickstarter zum sammeln von Mittel für den Bau eines Antimaterie Triebwerk gestartet, das meldet Popular Science.
Das klingt sehr utopisch, aus Berechnungen wissen wir aber das für einen Flug zu einen nahen Stern etwa 17 Gramm an Antiwasserstoff notwendig sind. Ungeachtet der technischen Schwierigkeiten die kaum in den nächsten 200-300 Jahren lösbar sind, haben wir auch unglaubliche Kosten, nur die Herstellung von 1 Gramm Antimaterie kostet mehr als 110 Milliarden Dollar, auch eine Lagerung ist heute kaum möglich. Zunächst wollen die Wissenschaftler für 200 000 Dollar einige Modelle entwickeln.
Mit andere Technologien wie AIM (Antimatter Initiated Microfusion) wäre es möglich sogar Antimateriebomben zu entwickeln oder auch zum Mars fliegen. Heute können wir aber nicht wissen, was die Antimaterie-Forschung in 200-400 Jahren uns bringt.
Von so einem Triebwerk höre ich zum ersten Mal.
GK
Selbst an die Machbarkeit eines Warp Triebwerks, wo wir mit Überlichtgeschwindigkeit zu den Sterenen fliegen, wird von der NASA gegenwärtig untersucht. Ob machbar werden wir in 400 Jahren mehr wissen.
Mit einen AIM Triebwerk (Инициированный Антиматерией Микросинтез) von Propulsion Research Center brauchen wir nur etwa 1 bis 100 Mikrogramm an Antimaterie, dabei wäre eine V= 1000 km/s möglich. Flug zum Mars wäre in etwa 90 Tagen, mit einen bimodularen Antrieb von Rosatom aber in 30 Tagen möglich.
Aha, jetzt weiß ich bescheid – kleiner Scherz am Rande.
GK
Ja, heute wird der FKP-25 im Kabinet des russischen Ministerpräsidenten Medwedew erörtert, dabei sind bis 2025:
– 85 Starts von Sojus Trägerraketen vorgesehen
– 19 Starts von Proton-M für GK Roskosmos
– um 2019 ist der erster Start der Angara-A5P mit Lutsch-5M vom Wostotschny vorgesehen
– um 2021 Start von Federazija mit der gleichen Trägerrakete
Habe gerade etwas dazu gemacht, nachdem ich von der Buchmesse aus Leipzig zurück bin, wo ich das neue Buch zu Gagarin vorgestellt habe.
Wenn der Mailverkehr nicht mehr fast ausschließlich über Houston geht, können die Russen auch mal ihre Freundin heimlich anfunken.
GK
GK
Bahnbrechende Entdeckung
Im Rahmen der Radiastron Experimente, hier handelt sich um ein internationales Projekt mit Spektr-R Teleskop für interferometrische Beobachtungen unter Federführung des Moskauer Astrokosmischen Zentrums am Lebedew-Institut für Physik, wurden neue bahnbrechende Entdeckungen gemacht.
So zeigen die Daten das der Quasar 3C273 eine effektive Temperatur von 10 bis 40 Billionen Grad Celsius hat. Dies ist etwa zehn Mal höher als die Theorie erlaubt. Die Ergebnisse der russische Forscher wurden in Astrophysical Journal Lettersas publiziert. Der Quasar leuchtet somit 400 Billionen Mal heller als die unsere Sonne.
Die Plasmatemperatur der Jets von Quasaren darf 500 Milliarden Grad nicht überschreiten, ansonsten treten mathematische Widersprüche zu den heutigen physikalischen Modelen. Bei mehr als 150 Milliarden Grad entsteht eine Wechselwirkung mit ihrer eigenen Abstrahlung, dabei werden Röntgen- und Gammastrahlen gebildet und das Ganze wird sich sehr schnell abkühlen.
Die Entdeckung war nur möglich mit einer Zusammenschaltung von vier der größten Radioteleskopen der Erde, darunter mit dem 100-m-Radioteleskop in Effelsberg, Arecibo-Radioteleskop und dem Very Large Array. Dabei wurde eine Winkelauflösung von nur 26 Mikrobogensekunden erreicht, das entspricht einer Antenne mit einen Durchmesser von etwa 102 000 km.