Paris, 3. Dezember 2014 — Einer der beiden „Galileo“-Satelliten, die im August von der „Fregat“-Oberstufe einer russischen „Sojus“-Trägerrakete auf einer falschen Umlaufbahn ausgesetzt wurden, hat am Samstag (29. November) sein erstes Navigationssignal aus dem Weltraum gesendet. Der Satellit habe seine Zielbahn erreicht, woraufhin seine Nutzlast eingeschaltet werden konnte, teilte die Europäische Weltraumorganisation ESA am Mittwoch in Paris mit. Nachdem sich der Satellit nun auf einer für Navigationszwecke geeigneteren Umlaufbahn befinde, sei eine umfangreiche Testkampagne in die Wege geleitet worden.
Die am 22. August gemeinsam vom Weltraumbahnhof Kourou (Französisch-Guyana) gestarteten „Galileo“-Satelliten 5 und 6 des gleichnamigen europäischen Weltraumnavigationssystems wurden wegen eines technischen Fehlers an der „Fregat“-Oberstufe versehentlich in einer elliptischen Umlaufbahn mit einer Höhe zwischen 25.900 und 13.713 Kilometern ausgesetzt, betont die Agentur. Über einen Zeitraum von 17 Tagen seien insgesamt 11 Manöver durchgeführt worden. Der Satellit fliege nun 3.500 Kilometer höher, und seine elliptische Umlaufbahn sei etwas kreisförmiger.
Sämtliche Manöver seien normal verlaufen, erklärte der „Galileo“-Missionsanalyst der ESA, Daniel Navarro-Reyes. Das spreche für die große Professionalität aller beteiligten Teams.
Mit der Aktivierung der Navigationsnutzlast des Satelliten hat eine umfassende orbitale Erprobungskampagne begonnen. Diese wird vom ESA-Zentrum Redu in Belgien aus durchgeführt, die die Stärke und Beschaffenheit der Signale in hoher Auflösung untersuchen kann.
(c) Gerhard Kowalski
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