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Credit: DLR

Tanegashima, 3. Dezember 2014 — Der deutsche Lander Mascot (Mobile Asteroid Surface Scout) ist auf dem Weg zum Asteroiden 1999 JU 3. Das Gerät des  Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wurde am Mittwochmorgen um 05.22 Uhr deutscher Zeit  an Bord der japanischen Sonde Hayabusa 2 mit einer H-IIA-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Tanegashima auf seine vierjährige Reise geschickt, teilte die Raumfahrtagentur JAXA mit. 


2018 soll der nur zehn Kilogramm schwere und schuhkartongroße Lander an seinem Ziel ankommen. Bevor Mascot ausgesetzt wird, soll aber zunächst Hayabusa 2 um den Asteroiden kreisen und ihn kartographieren. Auf der Oberfläche selbst wird Mascot dann wiederum ein Späher für die Muttersonde sein, die aufwirbelnde Asteroidenpartikel einsaugen und zur Erde bringen soll. „Die Daten, die unser Lander misst, werden unter anderem auch die Informationen der Sonde und der Labor-Analysen auf der Erde ergänzen“, betonte Projektleiterin Tra-Mi Ho. Aus einer Höhe von etwa 100 Metern werde Mascot auf den Asteroiden fallen, der einen Durchmesser von gerade einmal einem Kilometer und ein 60.000stel der Erdanziehungskraft hat. Zwei komplette Asteroidentage und -nächte und somit bis zu 16 Stunden soll Mascot seine Messungen durchführen.

Die Wissenschaftler wollen vor allem den Ursprüngen unseres Sonnensystems auf die Spur kommen: Der seit etwa 4,5 Milliarden Jahren kaum veränderte Himmelskörper ermöglicht ihnen dabei den Blick in die Vergangenheit. „Unser Zielasteroid 1999 JU 3 gehört zu einer häufig vorkommenden Klasse von erdnahen Asteroiden“, sagt der wissenschaftliche Sprecher für die Experimente auf dem Lander, Ralf Jaumann, vom DLR-Institut für Planetenforschung. „Teleskopmessungen von der Erde aus lassen vermuten, dass er eventuell Wasser enthält.“ Damit bestehe die Möglichkeit, dass Asteroiden einst mit Einschlägen auf der Erde auch Wasser zu unserem Planeten gebracht haben könnten.

Hayabusa 2 ist die Nachfolgerin für die erfolgreiche Mission Hayabusa, von der Partikel des Asteroiden Itokawa zur Erde gebracht wurden. 

(c) Gerhard Kowalski