Baikonur, 25. November 2014 — Die Überlegungen für eine eigene russische Raumstation nehmen offenbar so langsam Gestalt an. Der Chef der Raumfahrtagentur Roskosmos, Oleg Ostapenko (Foto), hat am Montag auf einer Beratung in Baikonur das Projekt vorgestellt, berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag unter Berufung auf die Zeitung „Kommersant“. Die Konstrukteure und Chefkonstrukteure teilnehmender Branchenbetriebe hätten bestätigt, dass Russland technisch in der Lage sei, eine solche Station zu errichten.
Einzelheiten wurden indes noch nicht bekannt. Auch wann mit dem Bau begonnen werden könnte, ist offen. Der „Kommersant“ hatte zuvor berichtet, der Baubeginn sei für 2017 vorgesehen.
Der für das Militär und die Raumfahrt zuständige Vizepremier Dmitri Rogosin habe auf der Beratung betont, die Zukunft der bemannten Raumfahrt sei schon keine Frage der Branche mehr, sondern der politischen Entscheidungen, schreibt die Agentur. Er habe zudem den Auftrag erteilt, in kürzester Zeit einen Rat der Chefkonstrukteure für die bemannte Raumfahrt zu gründen. Roskosmos erhielt außerdem die Weisung, alle erforderlichen Vorkehrungen für das Projekt zu treffen und der Regierung zur endgültigen Entscheidung vorzulegen.
Russland will im Dezember auch entscheiden, ob es seine Beteiligung an der Internationalen Raumstation ISS über das Jahr 2020 hinaus verlängert, wie die USA fordern.
(c) Gerhard Kowalski