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Credit: G.Kowalski

Neubrandenburg, 16. November 2014 – Die Energieversorgung ist nach Ansicht des Geologen Ulrich Köhler der „Pferdefuß“ bei der Rosetta-Mission. Ein Atomreaktor wäre besser als die Batterie beim Lander Philae gewesen, sagte der Wissenschaftler vom Berliner Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Sonntag auf den 30. Raumfahrttagen in Neubrandenburg.  Doch leider seien die Amerikaner aus dem Projekt ausgestiegen. Deshalb habe man auf die Sonnenenergie zurückgreifen müssen, „weil die Europäer kein Plutonium ins All schießen dürfen“.

Obwohl der Lander wegen Energiemangels nach knapp 60 Stunden auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko in den  „Sicherheitsmodus“ versetzt werden musste, sei die Mission ein „Riesenerfolg“, betonte Köhler. Denn schon in dieser kurzen Zeit sei das Messprogramm zu etwa  80 Prozent erfüllt gewesen. Zudem liefere die Rosetta-Sonde, die ja den Kometen weiter umkreise, nach wie vor Informationen.

Der Geologe glaubt indes nicht, dass Philae noch einmal aktiviert werden kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Lander, der an einem Abhang im Sonnenschatten steht, wieder aufwacht, sei „nicht so arg“. Die Batterie war für 60 Stunden programmiert, danach sollten Solarbatterien einspringen. Doch denen fehlt jetzt die Sonneneinstrahlung.

Das kühlschrankgroße Minilabor hatte in der Nacht auf Samstag trotz geringer Energiereserven erneut Signale zur Erde gefunkt. Es übermittelte noch  alle wissenschaftlichen Daten zu einem Bohrversuch, teilte Köhler mit.

© Gerhard Kowalski