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Credit: NASA

Köln, 13. November 2014 — Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gest sieht seine berufliche Zukunft „definitiv“ in der Raumfahrt. Er werde seinen alten Beruf als Geophysiker und Vulkanologe „an den Nagel hängen“, sagte Gerst am Donnerstag in Köln auf seiner ersten Pressekonferenz nach seiner Rückkehr von der Internationalen Raumstation ISS. Als Wissenschaftler könne man nicht halbtags arbeiten, fügte er hinzu.

Seine künftige Aufgabe sehe er darin mitzuhelfen, die nächsten Raumfahrer im europäischen Astronautenkorps auf ihre Missionen in der ISS vorzubereiten, sagte der 38-Jährige, der mit einem Russen und einem Amerikaner 166 Tage im All geforscht hat. Vorerst aber müsse er sich wieder an die Schwerelosigkeit gewöhnen und an der Auswertung seiner Forschungsergebnisse mitarbeiten.

Sein Leben  und Verhalten werden sich durch den Flug nicht grundlegend verändern, sagte Gest. Allerdings habe er das Glück gehabt, die Erde aus einer besonderen Perspektive zu erleben. Dabei habe er gesehen, wie fragil und zerbrechlich unser Planet ist. Deshalb sei es für ihn grotesk, nicht logisch und fatal, dass sich die Menschen auf ihm bekriegen und die Umwelt zerstören. Diese Perspektive wolle er jetzt „transportieren“. Er würde es jedem Menschen wünschen, auch einmal in den Weltraum zu fliegen, um ebenfalls diese Erfahrung zu machen.

Die Koordinatorin der Bundesregierung  für die Luft- und Raumfahrt, Brigitte Zypries (SPD), bekräftigte auf der Pressekonferenz die Entschlossenheit Deutschlands, die Arbeit in der ISS fortzusetzen. Dazu müssten aber auch alle anderen ESA-Länder ihren finanziellen Beitrag leisten. 
 
Bisher ist die Teilnahme Europas nur bis 2016 gesichert. Im Dezember soll über eine Verlängerung des Vertrages bis mindestens 2020 entschieden werden.

(c) Gerhard Kowalski