Moskau, 16. Oktober 2014 — Russland denkt offenbar schon über die Zeit nach der Internationalen Raumstation ISS nach. Die drei noch ausstehenden Module des russischen Segments, die 2017/18 zur ISS starten, können auch zu einer kleinen Raumstation zusammengefügt werden, sagte der stellvertretende Chef der Raumfahrtagentur Roskosmos, Denis Lyskow, am Donnerstag in Moskau auf einem Innovationsforum.
Russland arbeite derzeit an drei Modulen – einem wissenschaftlich-energetischen, einem multifunktionalen Labor- und einem universalen Kopplungsmodul, betonte der Staatssekretär nach einer Meldung der Nachrichtenagentur TASS. Ihre Besonderheit bestehe darin, dass sie sowohl im Bestand der ISS als auch autonom fliegen können. Wenn sie autonom fliegen, könne aus ihnen auch eine kleine eigene Station gebildet werden.
Zudem gebe es noch das frei fliegende Modul „OKA-T“, teilte Lyskow mit. Es soll an einem Standard-Kopplungsstutzen anlegen und von dort auch selbstständig wieder ablegen können. Ein solches Modul biete ideale Bedingungen für Experimente, die in der ISS nicht durchgeführt werden können. Nach Abschluss der Experimente könne es erneut an der Station andocken.
Das Kopplungsmodul sei schon fertig, werde aber erst nach dem Labormodul gestartet, das sich noch im Bau befinde, sagte Lyskow. Beide würden 2017 zur ISS gebracht. 2018 folge dann das wissenschaftlich-energetische Modul.
(c) Gerhard Kowalski