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Credit: NASA

Moskau. 16. Oktober 2014 — Der Direktor des Forschungs- und Analysezentrums der Vereinigten Raketen- und Raumfahrtkorporation (ORKK) Russlands, Dmitri Paisson, wirft dem privaten US-Raumfahrtunternehmen Sierra Nevada vor, bei den Sowjets abgekupfert zu haben. Dem Design des Mini-Shuttles „Dream Chaser“, mit dem sich die Firma am Wettbewerb der NASA für ein kommerzielles bemanntes Raumschiff beteiligt hat, lägen „einige Entwicklungen sowjetischer  Konstrukteure“ des Raumflugkörpers „Bor-4“ zugrunde, sagte Raisson der Nachrichtenagentur TASS in Moskau.

Mit dem Unbemannten orbitalen Raketoplan (Bor) hatte die damalige Sowjetunion Anfang der 1980-er Jahre Elemente des Hitzeschilds ihres Shuttles „Buran“ erprobt. Aufnahmen von Testflügen über dem Schwarzen Meer gelangten auch an die Öffentlichkeit.
Den NASA-Wettbewerb hatten Boeing und SpaceX gewonnen. Sie erhalten für ihre Projekte 2 beziehungsweise 2,6 Milliarden Dollar. Der erste Testflug des ersten kommerziellen bemannten US-Raumschiffs für Flüge zur Internationalen Raumstation ISS wird für 2017 erwartet.
Sierra Nevada hat gegen die Entscheidung Protest eingelegt. Die Firma glaubt, ihr Projekt 900 Millionen Dollar billiger als die Konkurrenten umsetzen zu können.
(c) Gerhard Kowalski