Am 12. Oktober 1964 ist mit „Woßchod-1“ das erste mehrsitzige Raumschiff der Welt gestartet. Es war zugleich der siebente bemannte Start eines sowjetischen Raumschiffes überhaupt.
Kommandant war Wladimir Komarow. Zur Besatzung gehörten sein „wissenschaftlicher Mitarbeiter“ Konstantin Feoktistow und der Arzt Boris Jegorow, der zugleich der erste Mediziner im All war.
Die drei Männer starteten ohne Raumanzüge, die Landung erfolgte erstmals in der sowjetischen Raumfahrt in der Kapsel selbst. Für die weiche Landung des 2,9 Tonnen schweren Landeapparates sorgten zwei Hauptfallschirme und ein Raketenbremstriebwerk.
Das Trio hat bei seinen 16 Erdumkreisungen rund 700.000 Kilometer zurückgelegt und dabei ein umfangreiches wissenschaftliches Programm absolviert. Dazu gehörten die handgesteuerte Orientierung der Kapsel sowie physikalisch-technische und medizinisch-biologische Beobachtungen. So registrierte Jegorow die Bioströme im Gehirn seiner Kollegen und das elektrische Potenzial, das bei bewussten und unbewussten Augenbewegungen auftritt.
Mit „Woßchod-2“ wurde das Programm 1965 abgeschlossen. Bei dem zweiten Flug stieg Alexej Leonow als erster Mensch in der Geschichte der Raumfahrt in den freien Weltraum aus. Sein Landsmann Pawel Beljajew verblieb bei dem gewagten Experiment in der Kapsel.
(c) Gerhard Kowalski