Moskau, 6. Oktober 2014 — Russland beginnt im kommenden Jahr mit den Tests der neuen Version seines „Sojus“-Raumschiffs. Die nunmehr 6. Generation der Kapsel, die seit 1967 Dienst tut, trägt die Bezeichnung „Sojus-MS“, teilte der stellvertretende Chef des Kosmonauten-Ausbildungszentrums „Juri Gagarin“, Waleri Korsun, in Moskau mit.
Das neue Raumschiff soll mit leistungstärkeren Sonnenbatterien, einem neuen Annäherungs- und Orientierungssystem, neuer Funk- und Bahnverfolgungstechnik, die eine bessere Ortung der Landekapsel ermöglicht, sowie mit Sensoren für das Satellitennavigationssystem GLONASS ausgerüstet werden, berichtet der Onlinedienst „Novosti kosmonavtiki“.
Das modernisierte Raumschiff soll im Verbund mit den in Bau befindlichen letzten beiden Modulen des russischen Segments der Internationalen Raumstation ISS eingesetzt werden. Der Start des Multifunktionalen Labormoduls (MLM) und des Wissenschaftlich-Energetischen Moduls (NEM) ist für 2017/2018 geplant.
Das erste „Sojus“-Raumschiff war 1967 gestartet. Dabei kam der Kosmonaut Wladimir Komarow ums Leben, weil das Fallschirmsystem wegen eines technologischen Fehlers versagte. Der Fallschirmcontainer war mit Epoxidharz verschmutzt, so dass der Schirm an den Wänden angeklebt war.
Nach „Sojus“ wurden die Versionen „Sojus T“, „Sojus TM“, „Sojus TMA“ (Foto) und „Sojus TMA-M“ entwickelt. Ein generell neues Raumschiff ist derzeit im „Energija“-Konzern in Arbeit. Das Projekt trägt die Arbeitsbezeichnung Bemannter Transportkomplex der neuen Generation (PTK NP).
(c) Gerhard Kowalski