Baikonur, 27. September 2014 — Russland hat am Samstagabend erstmals nach der Mai-Havarie wieder eine „Proton-M“-Rakete mit einer „Bris-M“-Oberstufe gestartet. Der schwere Träger stieg um 22.23 Uhr deutscher Zeit mit einem „Lutsch“-Relaissatelliten vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan auf, teilte die Weltraumagentur Roskosmos mit. Es war dies zugleich der 5. „Proton-M“-Start in diesem Jahr. Der Satellit wurde um 7.26 Uhr von der Oberstufe planmäßig im Zielorbit ausgesetzt.
Am 16. Mai war eine Rakete dieses Typs mit dem Nachrichtensatelliten „Express-AM4R“ an Bord abgestürzt. Grund war ein defektes Kugellager in der Turbopumpe eines Steuerruders der dritten Stufe, wie die Untersuchungskommission feststellte.
Die „Lutsch“-Satelliten dienen der Datenübertragung zwischen Orbit und Bodenstationen, so für die Internationale Raumstation ISS und das Satellitennavigationssystem GLONASS. Russland erhofft sich dadurch, noch in diesem Jahr die Genauigkeit des GLONASS-Systems auf seinem Territorium auf weniger als einen Meter zu erhöhen und so in etwa mit mit dem US-Konkurrenten GPS gleichzuziehen.
(c) Gerhard Kowalski