Berlin/Moskau, 26. Februar 2010 — Das Projekt „Mars 500“, bei dem ein bemannter Flug zum Roten Planeten simuliert werden soll, tritt in seine entscheidende Phase. Elf Kandidaten sind für dieses Experiment ausgewählt worden, das voraussichtlich im April beginnt, teilte das federführende Institut für Medizinisch-Biologische Probleme (IMBP) der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN) am Donnerstag in Moskau mit. Mit sieben Kandidaten stellt Russland das größte Kontingent, je einer kommt aus Frankreich, Belgien, Italien und China. In den nächsten Wochen soll aus diesem Kreis die sechsköpfige Mannschaft gebildet werden, die dann schließlich den 520-tägigen „Flug“ antritt.
Als erstes seien die Kandidaten in den medizinisch-technischen Komplex im IMBP, in dem das Experiment stattfindet, und in das wissenschaftliche Programm eingewiesen worden, heißt es weiter. Insgesamt seien 95 Versuche in den Bereichen Psychologie und Psychophysiologie, klinische und Labordiagnostik, Physiologie, Mikrobiologie sowie Technologie geplant.
In Vorbereitung auf das Hauptexperiment hatten 2009 bereits virtuelle Flüge von 14 und 105 Tagen stattgefunden. An letzterem hatte auch der Bundeswehroffizier Oliver Knickel teilgenommen. Diesmal ist er nach Auskunft des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) beratend an dem Projekt beteiligt.
(Material für ddp)