Moskau, 4. September 2014 — Die Europäische Weltraumorganisation ESA will angeblich künftig auf den Kauf russischer „Sojus“-Trägerraketen verzichten. Grund seien die Havarie mit den beiden „Galileo“-Satelliten und die Lage in der Ukraine, meldet die Moskauer Nachrichtenagentur Interfax am Donnerstag. Sie beruft sich dabei auf eine nicht näher benannte Quelle aus der Raketen- und Raumfahrtbranche. Der Informant wiederum beruft sich auf „inoffizielle Informationen“, nach denen“unsere europäischen Kollegen“ eine derartige Entscheidung in Erwägung ziehen.
Die Aufgaben der „Sojus“-Träger könnten von den europäischen „Ariane“-Raketen übernommen werden, heißt es weiter bei der Agentur.
Die beiden je 730 Kilogramm schweren Satelliten des europäischen Weltraumnavigationssystems “Galileo” hatten am 22. August nach dem Start vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana ihre vorausberechnete Kreisbahn in 23.522 Kilometern Höhe nicht erreicht. Als Ursache wird unter anderem ein Programmierfehler bei der „Fregat“-Oberstufe vermutet.
Mit dem Fehlschlag ist der für den Herbst geplante Beginn der Einrichtungsphase des „Galileo-Systems in Gefahr.
(c) Gerhard Kowalski