Moskau/Paris, 28. August 2014 — Die Panne beim „Sojus“-Start mit den beiden „Galileo“-Satelliten vom vergangenen Freitag ist voraussichtlich auf einen Programmierfehler bei der „Fregat-MT“-Oberstufe zurückzuführen. Der Bordcomputer habe nicht die richtige Flugaufgabe erhalten, schreibt die Moskauer Zeitung „Iswestija“ am Donnerstag.
Die Oberstufe habe dann dieses Programm voll abgearbeitet und die Satelliten folglich an der falschen Adresse abgeliefert, hieß es weiter.
Der Pressechef der Vereinigten Raketen- und Raumfahrtkorporation (ORKK), Igor Burenkow, teilte mit, dass man nun das Ergebnis der unabhängigen Untersuchungskommission abwarten werde. Sollte sich erweisen, dass die russische Seite für die Panne verantwortlich ist, werde man die entsprechenden Entscheidungnen treffen.
Die beiden Satelliten des europäischen Weltraumnavigationssystems „Galileo“ sollten auf eine Kreisbahn in 23.522 Kilometern Höhe geschossen werden. Sie wurden jedoch zu früh abgesetzt und umkreisen derzeit die Erde auf einem elliptischen Orbit. Die Satelliten selbst sind nach Angaben der ESA intakt.
Experten prüfen indes Möglichkeiten, die zu tief fliegenden Havaristen dennoch maximal zu nutzen, teilte die ESA am Donnerstag in Paris mit. Zuden würde alle erdenklichen Rettungsvarianten durchgespielt.
(c) Gerhard Kowalski