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Brüssel/Moskau, 25. August 2014 — Die EU-Kommission erwartet bei der „Galileo“-Panne in der ersten Septemberhälfte erste Ergebnisse der unabhängigen Untersuchungskommission. Zugleich habe man darum gebeten, einen Plan für das Vorgehen zur  Beseitigung der Ursachen für das Problem vorzulegen, wurde  am Montag in Brüssel mitgeteilt.
 
Die Kommission, der Vertreter der  Betreibergesellschaft Arianespace, der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der EU  angehören, hatte am Montag ihre Arbeit aufgenommen. Die Untersuchungen werden unter Leitung von Arianespace-Chef Stephane Israel am Unternehmensstandort bei Paris und auf dem europäischen Weltraumbahnhof Kourou (Französisch-Guyana) geführt. Mit einbezogen sind auch die russische Weltraumagentur Roskosmos sowie die Hersteller der „Sojus“-Trägerraketen und der „Fregat“-Oberstufen, RKZ „Progress“ und NPO „Lawotschkin“.
 
Ebenfalls am Montag hat auch  eine Havarie-Kommission bei „Lawotschkin“ getagt. Einzelheiten wurden bisher nicht mitgeteilt.
 
Die beiden je 730 Kilogramm schweren Satelliten des europäischen Weltraumnavigationssystems „Galileo“ hatten am Freitag ihre vorausberechnete Kreisbahn in 23.522 Kilometern Höhe nicht erreicht.

Russische Experten gehen von einem Fehler in der „Fregat“-Oberstufe aus. Sie äußerten zudem die Befürchtung, dass die Satelliten nicht mehr zu retten sind, da sie nicht über genügend Treibstoff verfügen, um aus eigener Kraft den Zielorbit zu erreichen. Die Panne bedeutet einen schweren Rückschlag für die ESA und auch für das ohnehin angeschlagene Prestige der russischen Raumfahrt, die derzeit versucht , ihre Krise mit einem umfangreichen Reformprogramm zu überwinden.

Die “Sojus ST-M“-Rakete war um 14.27 Uhr deutscher Zeit von Kourou gestartet. Mit “Galileo” Nummer 5 und 6 sollte die Errichtungsphase des europäischen Systems beginnen, das in Konkurrenz zum US-Pendant GPS und zum russischen GLONASS-System steht.

Nach einer orbitalen Testphase sollten die Satelliten im Herbst ihren Betrieb aufnehmen.

© Gerhard Kowalski