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Credit: ESA

Kourou, 22. August 2014 – Im zweiten Anlauf hat eine russische „Sojus ST-B“-Trägerrakete am Freitag zwei „Galileo FOC (Full Operational Capability)“-Satelliten ins All geschossen. Der Start erfolgte um 14.27 Uhr deutscher Zeit vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana, wie die Europäische Weltraumorganisation ESA mitteilte. Ein erster Versuch musste am Donnerstag wegen schlechten Wetters abgesagt werden.

Knapp vier Stunden nach dem Abheben sollen die je 730 Kilogramm schweren Satelliten von der „Fregat-MT“-Oberstufe auf ihrer Kreisbahn in 23.522 Kilometern Höhe über dem Äquator ausgesetzt werden.

Mit „Galileo“ Nummer 5 und 5 beginnt die Errichtungsphase des Systems, das in Konkurrenz zum US-Pendant GPS und zum russischen GLONASS-System steht. Nach einer orbitalen Testphase sollen die Satelliten im Herbst ihren Betrieb aufnehmen. Sie ergänzen die im Oktober 2011 und Oktober 2012 ebenfalls jeweils paarweise gestarteten und bereits erfolgreich im All erprobten Satelliten. Die Viererflotte hatte zur Demonstration und Validierung des Weltraum- und Bodensegments des Systems gedient, das nach seiner Fertigstellung 2020 einmal aus 30 Satelliten bestehen soll.

Für Russland war das der neunte „Sojus“-Start außerhalb der eigenen Landesgrenzen. Grundlage dafür ist ein 2011 geschlossenes Regierungsabkommen zwischen Moskau und Paris.

Mit Genugtuung hat die russische Seite am Vorabend des Starts auch die Versicherung eines Vertreters der EU-Kommission registriert, die Zusammenarbeit trotz der Sanktionen wegen der Ukraine-Krise fortzusetzen.

© Gerhard Kowalski