Paris, 6. August 2014 — Nach ihrer zehnjährigen Jagd durch den Weltraum ist es der ESA-Sonde „Rosetta“ am Mittwoch als erstem Raumfahrzeug gelungen, sich einem Kometen zu nähern. Dieses historische Ereignis läute ein neues Zeitalter in der Exploration des Sonnensystems ein, teilte die Europäische Weltraumorganisation in Paris mit.
Der Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko und „Rosetta“ befinden sich derzeit in einer Entfernung von 405 Millionen Kilometern von der Erde. Sie rasen mit einer Geschwindigkeit von nahezu 55.000 Stundenkilometern auf das Innere des Sonnensystems zu.
Kometen werden als die ursprünglichen Bausteine des Sonnensystems angesehen und haben wahrscheinlich dazu beigetragen, die Erde mit Wasser und vielleicht sogar den Grundbausteinen des Lebens zu versorgen. Diese rätselhaften Himmelskörper werfen jedoch noch viele grundlegende Fragen auf. „Rosetta“ soll jetzt diese Geheimnisse lüften.
Inzwischen ist die Sonde nur noch 100 Kilometer von der Oberfläche des Kometen entfernt. Sie wird sich ihm in den nächsten sechs Wochen bis auf 50 Kilometer annähern.
Mithilfe von Instrumenten werden detaillierte wissenschaftliche Untersuchungen des Kometen vorgenommen und auf seiner Oberfläche ein geeigneter Landeplatz für das Landegerät „Philae“ gesucht. Bis Ende August sollen fünf mögliche Landeplätze ermittelt und Mitte September dann die bevorzugte Stelle ausgewählt werden. Das Absetzen von „Philae“ ist gegenwärtig für den 11. November geplant.
© Gerhard Kowalski