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Credit:Roskosmos

Moskau/Plessezk, 7. Juli 2014–Russlands neue “Angara”-Rakete steht nach der Behebung eines technischen Problems wieder auf der Startrampe des Militärkosmodroms Plessezk im Gebiet Archangelsk. Ihr Jungfernstart soll voraussichtlich am Mittwoch erfolgen, berichtet die Nachrichtenagentur ITAR-TASS am Montag. Die endgültige Entscheidung darüber trifft die Staatliche Kommission am (morgigen) Dienstag.

Die Rakete sollte eigentlich nach mehreren Verschiebungen schon am 28. Juni starten. Doch das wurde durch einen Druckabfalls in einem Kugelballon des Oxydator-Systems verhindert. Ein Ventil hatte nicht geschlossen. Daraufhin wurde die Rakete wieder in den Technischen Komplex zurückgebracht und repariert.

Bei der Premiere der leichten “Angara-1.2PP” (PP steht für perwyj pusk – erster Start) soll die zweite Stufe des Trägers mit einem Nutzlastmodell auf einer ballistischen Bahn in ein Ziel auf Kamtschatka gebracht werden. Der Flug soll nach 21 Minuten auf dem 5.700 Kilometer entfernten Raketenübungsgelände Kura enden.

Die Rakete der neuen Generation, deren Entwicklung vor rund 20 Jahren begann, wird in einer leichten, einer mittleren und einer schweren Variante für Nutzlasten zwischen 1,5 und 35 Tonnen gebaut. Sie soll Russland den garantierten Zugang zum All von seinem eigenen Territorium aus sichern und das Land zugleich von Kasachstan unabhängig machen.

Die Träger, die voll aus russischen Komponenten bestehen,  fliegen mit Kerosin und Flüssigsauerstoff als Oxydator.

Der Jungfernstart der „Angara“ liegt voll in der Hand der Militärs. Das ist insofern ungewöhnlich, als die Raumfahrt eigentlich von der zivilen Weltraumagentur Roskosmos geleitet wird. Diese hat sich jedoch bisher mit keinem Wort zur „Angara“-Premiere geäußert.

Weshalb der Träger nur suborbital getestet und nicht gleich in den Weltraum geschossen wird, wurde nicht mitgeteilt. In Pressemeldungen hieß es aber, die leichte Rakete sei im Gegensatz zur schweren Variante noch „nicht fertig“. Diese werde um die Weihnachtszeit das erste Mal fliegen. Ob es sich dann um einen echten Weltraumstart handelt, ist nicht bekannt.

© Gerhard Kowalski