Moskau, 5. Juli 2014 — Russlands neue “Angara”-Rakete kann nach Behebung der Panne von der letzten Woche angeblich schon am Montag wieder auf die Startrampe gerollt werden. Der Jungfernstart sei jetzt für Mittwoch vorgesehen, teilte die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Samstag unter Berufung auf eine Entscheidung der Staatlichen Kommission mit.
Ursprünglich hatte es geheißen, die Reparatur nehme einige Wochen in Anspruch. Am vergangenen Samstag musste der Start wegen eines Druckabfalls in einem Kugelballon des Oxydator-Systems abgebrochen werden. Wie mitgeteilt wurde, hatte sich ein Ventil nicht geschlossen.
Bei der Premiere der “Angara-1.2PP” (PP steht für perwyj pusk – erster Start) vom nordrussischen Militärkosmodrom Plessezk im Gebiet Archangelsk soll die zweite Stufe des Trägers mit einem Nutzlastmodell auf einer ballistischen Bahn in ein Ziel auf Kamtschatka gebracht werden. Der Flug soll nach 21 Minuten auf dem 5.700 Kilometer entfernten Raketenübungsgelände Kura enden.
Die Rakete der neuen Generation wird in einer leichten, einer mittleren und einer schweren Variante gebaut. Sie soll Russland den garantierten Zugang zum All von seinem eigenen Territorium sichern und das Land zugleich von Kasachstan unabhängig machen.
Die Träger fliegen mit Kerosin und Flüssigsauerstoff als Oxydator.
© Gerhard Kowalski