Moskau, 8. Juni 2014 – Russland hat ein Koordinierungszentrum gegründet, das für die pünktliche Fertigstellung des neuen Kosmodroms Wostotschny im Amur-Gebiet sorgen soll. Die Entscheidungen dieses Gremiums unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden der Gebietsregierung Konstantin Tschmarow seien für alle am Bau beteiligten Organisationen bindend, teilte der für die Raumfahrt zuständige Vizepremier Dmitri Rogosin mit, wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet.
Das neue Kosmodrom, mit dem sich Russland von Baikonur unabhängig machen will, das nach dem Zerfall der UdSSR zu Kasachstan gehört, gilt als „Schlüsselbaustelle“ des Landes. Obwohl nach Ansicht von Experten mindestens 15.000 Bauarbeiter erforderlich wären, sind hier derzeit nur rund 5.300 tätig. Die Arbeiten hinken wegen des strengen Winters hinter dem Plan her. Im 3. Quartal soll die Zahl der Spezialisten auf etwa 8.000 erhöht werden.
Bereits Ende 2015 sollen von dem Kosmodrom die ersten unbemannten und 2018 die ersten bemannten Starts mit “Sojus-2″-Trägerraketen erfolgen. Später sollen hier auch die neuen “Angara”-Trägersysteme zum Einsatz kommen. Die Startrampe für die leichte “Angara”-Rakete, die Ende dieses Monats zum ersten Mal getestet wird, soll 2018 fertig sein. Danach ist noch eine Rampe für die schwere “Angara”-Version für bemannte Missionen geplant.
© Gerhard Kowalski