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Credit: Roskosmos

Moskau, 4. Juni 2014 –Ein Kugellagerschaden an der Turbopumpe des Steuertriebwerks der dritten Stufe war der Hauptgrund für den Absturz der russischen “Proton-M”-Trägerrakete mit dem Kommunikationssatelliten “Express-AM4R” am 16. Mai. Damit habe sich die Ausgangsvermutung bestätigt, sagte der Vorsitzende der Untersuchungskommission, Alexandr Daniljuk, der Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Mittwoch in Moskau. Der Untersuchungsbericht solle am Wochenende fertiggestellt und dann der Regierung vorgelegt werden. Daniljuk betonte ausdrücklich, dass sich keinerlei Hinweis auf Sabotage ergeben habe.

Wie die telemetrischen Daten zeigten, war die dritte Stufe der Rakete rund neun Minuten nach dem Start vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan in einer Höhe von 160 Kilometern bei einer Fluggeschwindigkeit von sieben Kilometern pro Sekunde über China zerstört worden. Der Träger, der Satellit und ihre Treibstoffkomponenten sind in den dichten Schichten der Atmosphäre verglüht.

Der Satellit, der von EADS Astrium gebaut wurde, wog 5,755 Tonnen und sollte das gesamte Territorium Russlands und der GUS-Staaten mit modernsten Dienstleistungen versorgen. Er kann jetzt frühestens in drei Jahren durch einen neuen ersetzt werden, den allerdings die Russen selbst bauen wollen.

© Gerhard Kowalski