Moskau, 1. Juni 2014 – Russland hat am Sonntag in den elf Stationen des globalen seismografischen Netzes auf seinem Territorium die GPS-Signale abgeschaltet. Damit folge man einer Weisung der Regierung, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos in Moskau mit. So solle verhindert werden, dass die Stationen, die auf GPS-Basis Informationen an die US-Behörden liefern, zu Zielen missbraucht werden, die nicht den geltenden Vereinbarungen entsprechen, darunter militärischen, heißt es zur Begründung.
Der für das Militär und die Raumfahrt zuständige Vizepremier Dmitri Rogosin hatte diesen Schritt bereits am 13. Mai als Antwort Russlands auf die ausbleibenden Fortschritte bei den Verhandlungen über die Einrichtung von Stationen des russischen Satellitennavigationssystems GLONASS in den USA angedroht.
Nach Ansicht von Experten hat die Abschaltung der GPS-Signale in den Erdbebenstationen keinen Einfluss auf die privaten Smartphones und Navigationsgeräte der Zivilbevölkerung.
Die Erdbebenwarten stehen unter anderem in den Gebieten Kaluga und Swerdlowsk sowie in Jakutien, Irkutsk und Magadan.
© Gerhard Kowalski