Baikonur, 28. Mai 2014 – Auf dem Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) werden letzte Vorbereitungen für den Start des Raumschiffes „Sojus TMA-13M“ zur Internationalen Raumstationen ISS getroffen. Die dreiköpfige Besatzung mit dem deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst, dem Russen Maxim Surajew und dem Amerikaner Reid Wiseman hat indes dienstfrei.
Die Männer genießen die letzten Stunden auf der Erde und treffen sich mit ihren Familien und Freunden. Um 16. 00 Uhr deutscher Zeit besteigen die Astronauten dann einen Spezialbus, der sie zu einem Montage- und Testkomplex (MIK) unweit der Startrampe bringt, wo sie die Raumanzüge anlegen. Danach fahren sie zur Startrampe Nr. 1, von der 1961 schon Juri Gagarin seine historische Reise ins All angetreten hat.
Der Start ist laut Roskosmos und ESA für 21.56 Uhr deutscher Zeit (23.56 Uhr Moskauer Zeit) geplant – das eigentlich zuständige Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau spricht indes von 21.57 Uhr (23.57 Uhr Moskauer Zeit).
Gestern hatten Spezialkräfte noch einmal die Rettungsmaßnahmen für den Fall einer Havarie beim Start trainiert. Sollte es Probleme mit der Trägerrakete geben, würde das Rettungssystem SAS an der Spitze des Raumschiffes aktiviert. Es würde das Raumschiff vom Havaristen trennen, so dass es unweit der Startrampe sicher landen kann.
Auf einer Pressekonferenz hatten die Männer gestern Abend demonstriert, dass sie sich von den gegenwärtigen Querelen zwischen den USA und Russland nicht beirren lassen. Man fliege als Vertreter der gesamten Menschheit ins All, sagte Gerst und plädierte für die Verstärkung der internationalen Zusammenarbeit.
Deutschlands Astronaut Nr. 2, Ulf Merbold, betonte im ZDF-Morgenmagazin, selbst bei seinen beiden ersten Flügen in der Zeit des Kalten Krieges habe die Kooperation im Weltraum funktioniert. Er wünschte den Astronauten einen guten Flug und die erfolgreiche Erfüllung aller wissenschaftlichen Aufgaben.
© Gerhard Kowalski