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STS 130 4.-8.2. 2010 139
Johann-Dietrich Wörner

Köln, 15. Februar 2010 — Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, sieht in der Verlängerung der Laufzeit der Internationalen Raumstation ISS bis 2020 und darüber hinaus eine große Chance für  Deutschland. „Wir sind gerade für die Zusammenarbeit mit der NASA perfekt aufgestellt“, sagte Wörner in einem Interview der Nachrichtenagentur ddp. Die Schwerpunkte, die die amerikanische Regierung nach Einstellung ihres bemannten Mond-Programms definiert habe, „sind genau unsere Kompetenzen: Robotik, Klimaschutz und die Experimente auf der ISS“. Hier gebe es eine „punktgenaue Kooperationsebene“.

Deutschland sei mit 96 Experimenten in den Bereichen Bio- und Materialwissenschaften, Physikalische Grundlagen, Extraterrestrik, Telekommunikation, Technologie und Robotik an der Forschung in der ISS beteiligt, sagte Wörner. 37 davon seien bereits abgeschlossen, 16 liefen derzeit und 47 stünden noch bevor. 23 Prozent der Experimente stammten vom DLR. Nachdem nun „Planungssicherheit“ bis 2020 und darüber hinaus bestehe, „werden wir noch mehr Wissenschaft auf die ISS bringen“, kündigte er an.

Der DLR-Chef sieht in der Entscheidung von Präsident Barack Obama, das „Constellation“-Programm zu streichen, „auf keinen Fall ein Ende der bemannten  amerikanischen Raumfahrt“. Fast alle künftigen NASA-Projekte, für die in den kommenden fünf Jahren sechs Milliarden Dollar zusätzlich zur Verfügung stünden, hätten damit zu tun. „Was die Amerikaner gemacht haben, ist, dass sie einen von der Bush-Regierung  formulierten Traum etwas zeitlich nach hinten verschoben, aber nicht aufgegeben haben“, sagte Wörner. Der sei „jetzt nur in der Perspektive bis 2020 nicht mehr enthalten“. Selbst nach der Übertragung von Aufgaben auf kommerzielle Träger werde die NASA „weiter alles kontrollieren, so wie es auch in den Verträgen steht“.

(Material für ddp)