Di. Sep 17th, 2024
Credit: DLR

Berlin, 22. Mai 2014 —  Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Europäische Raumfahrtorganisation ESA setzen ihre Kooperation in der Raumfahrtrobotik fort.  Auf der ILA 2014 in haben DLR-Chef  Johann-Dietrich Wörner und ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain ein seit Juni 2010 bestehendes entsprechendes Memorandum of Understanding um weitere drei Jahre bis Ende 2016 verlängert, heißt es in einer Pressemitteilung.

„In der Weltraumrobotik gehört das DLR zu den weltweit führenden Institutionen. Unser Robotik- und Mechatronik-Zentrum (RMC) betreibt exzellente Forschung. Mit der Fortsetzung dieser strategischen Partnerschaft – das RMC ist Referenzlabor der ESA – können wir gemeinsam unsere Kompetenzen ausbauen und festigen“, sagte Wörner nach der Unterzeichnung. Besonders im Fokus stünden dabei die Assistenz-Robotik, vor allem die so genannte Telepräsenz, sowie Methoden des On-Orbit-Servicing und Robotik für Explorationsmissionen.

So seien in den nächsten drei Jahren in der Internationalen Raumstation ISS mehrere Experimente zur Weiterentwicklung von Telerobotik im All geplant. „Wir wollen diese Technologie der Fernsteuerung  mit Kraft-Rückkopplung etablieren“, sagte RMC-Direktor Alin Albu-Schäffer. Aufbauend auf der vom DLR entwickelten Fernsteuerungstechnologie für den Roboterarm Rokviss, der von 2005 bis 2011 auf der ISS im Einsatz war, sowie auf Technologien des ESA Telerobotics Labs, gehe es unter anderem darum, dass Astronauten von der ISS aus Roboter so steuern können, dass sie die gleichen Kräfte spüren wie die Roboter selbst.

Bei dieser „Telepräsenz“ erhält der Kosmonaut ein Stereo-Kamerabild aus Roboterperspektive und kann genau die Kräfte empfinden, die durch den Roboter etwa bei feinfühligen Montageaufgaben ausgeübt werden. Der Roboter kann dabei sowohl im All als auch auf der Erde sein.  2015 soll zum Beispiel der humanoide DLR-Justin  von der ISS in seinem Labor im RMC bewegt werden. Roboter und robotische Technologien könnten so als Assistenten im All auch bei De-Orbiting-Missionen präziser helfen, wird betont.

© Gerhard Kowalski