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Moskau, 20. Mai 2014 – Ein Fehler am Steuertriebwerk der dritten Stufe ist wahrscheinlich der Hauptgrund für den Absturz der russischen „Proton-M“-Trägerrakete mit dem bislang leistungsfähigsten Kommunikationssatelliten “Express-AM4R” am vergangenen Freitag. In einer Rohrleitung des Triebwerks sei es unerwartet zu einem starken Druckabfall gekommen, teilte Roskosmos-Chef Oleg Ostapenko am Dienstag in Moskau mit. Möglicherweise sei eine Schweißnaht geplatzt. Die Untersuchungen dauerten an.

Wie die telemetrischen Daten zeigten, war die dritte Stufe in einer Höhe von 160 Kilometern bei einer Fluggeschwindigkeit von sieben Kilometern pro Sekunde zerstört worden.

Nach Angaben der Raumfahrtagentur Roskosmos sind die Rakete, die um 01.42 Uhr Moskauer Zeit vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet war, sowie ihre Treibstoffkomponenten über China in den dichten Schichten der Atmosphäre verglüht.

Der Satellit, der von EADS Astrium gebaut wurde, wog 5,755 Tonnen und sollte das gesamte Territorium Russlands und der GUS-Staaten mit modernsten Dienstleistungen versorgen. Er kann jetzt frühestens in drei Jahren durch einen neuen ersetzt werden.

© Gerhard Kowalski