Do. Sep 19th, 2024
Credit: NASA
Credit: NASA

Berlin/Houston, 14. Februar 2010 — Die Integration des  neuen Verbindungsmoduls „Tranquility“ (Node 3) in die Internationale Raumstation ISS  ist weitgehend abgeschlossen. Die „Endeavour“-Astronauten Robert Behnken und Nicholas Patrick haben den letzten großen Baustein des US-Segments am Sonntag bei ihrem zweiten Ausstieg an das Wärmeregulierungssystem der Station angeschlossen, teilte die Weltraumbehörde NASA in Houston (Texas) mit. In knapp sechsstündiger Arbeit verlegten sie dafür zwei Ammoniakleitungen zum Verbindungsknoten „Harmony“ (Node 2). Dabei kam es an einem Schnellverschluss zum Austritt einer geringen Menge der giftigen Substanz, was aber folgenlos blieb. Eine der Leitungen ist inzwischen aktiviert worden, die zweite soll beim dritten und letzten Ausstieg am Mittwochmorgen deutscher Zeit folgen.

Die Männer montierten ferner ein Luftventil und acht Handläufe für künftige Außenbordarbeiten am Modul. Darüber hinaus bereiteten sie die Umsetzung der Aussichtsplattform „Cupola“, die sich immer noch in Transportposition am Endkonus von „Tranquility“ befindet, an dessen der Erde zugewandte Seite  vor. Dabei gab es leichte Probleme mit einer Schutzabdeckung. „Cupola“ wird in den nächsten Tagen per Roboterarm an seinen endgültigen Platz umgehoben und dann von Behnken und Patrick entkonserviert und verkabelt. Erst dann können die sieben Fenster der kosmischen „Veranda“ das erste Mal geöffnet werden.

Die anderen Shuttle- und ISS-Astronauten haben am Wochenende weiter an der technischen Ausstattung von „Tranquility“  gearbeitet. Sie installierten als erstes Komponenten des Systems zur Wiederherstellung und Kontrolle der Stationsatmosphäre, die Ventilation und Wissenschaftsschränke. Außerdem verlegten sie Stromleitungen und Kabel für die Laptops. Wie die NASA mitteilte, brennt inzwischen in Node 3 Licht, und auch die Computer funktionieren schon.

Bereits am Samstag hatte die NASA die Mission der Raumfähre „Endeavour“ um einen Tag verlängert. Die zusätzliche Zeit soll genutzt werden, um unter anderem in „Tranquility“ ein System zur Aufbereitung von Abwasser zu installieren, das auch Sauerstoff produzieren kann. Der Shuttle soll nunmehr in der Nacht zum Samstag von der Station abkoppeln und am Morgen des 22. Februar deutscher Zeit  zur Erde zurückkehren. Ursprünglich sollte er nur 13 Tage im All bleiben.

(Material für ddp)