Fr. Nov 22nd, 2024
Credit: Roskosmos

Moskau, 13. Mai 2014 — Russland hat kein Interesse, die Internationale Raumstation ISS weit über das Jahr 2020 hinaus zu nutzen. Vertraglich habe man die Zusammenarbeit mit den USA in der ISS zwar bis 2024 geregelt, sagte der für Raumfahrt zuständige Vizepremier Dmitri Rogosin am Dienstag in Moskau, wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti meldet. Russland brauche aber  keine so lange Verlängerung dieses Projektes, fügte er hinzu. Russland werde seine finanziellen Mittel nach 2020 in neue, perspektivreichere Weltraumprojekte stecken.

Russland müsse sein Geld auf sein Programm zur Erschließung des Mondes konzentrieren, anstatt weiterhin in der ISS wissenschaftliche Experimente fortzusetzen, die in erster Linie für die Amerikaner von Interesse sind , sagte auch der Chefredakteur der Raumfahrtzeitschrift „Nowosti kosmonawtiki“, Igor Marinin, der Agentur.  Das Interesse an der Station sinke, weil man schon viele Jahre ein und dieselben Experimente durchführe, fügte er hinzu. „Wir brauchen die Station nicht so so sehr, weil wir sowohl schon Jahres- als auch Halbjahresflüge durchgeführt haben.“ Die Amerikaner und Europäer „folgen nun unseren Spuren und führen Experimente durch, die wir schon in den „Salut“- Stationen und in der MIR-Station gemacht haben.“ Globale  Entdeckungen seien in der ISS schon nicht mehr zu machen.

Deshalb  müsse die Nutzung der „gewaltigen und teuren ISS“ 2020 eingestellt werden, um alle Kräfte und Mittel auf die Erschließung des Mondes mit einer ersten Landung 2030 zu konzentrieren, betonte Marinin.

© Gerhard Kowalski