Sternenstädtchen, 6. Mai 2014 – Für den deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst und seine Mannschaftskollegen Maxim Surajew (Russland) und Greg Wiseman (USA) haben am Dienstag im Kosmonautenausbildungszentrum (ZPK) „Juri Gagarin“ im „Sternenstädtchen“ bei Moskau die Abschlussprüfungen vor ihrem Start zur ISS begonnen. Das Trio muss dabei das Zyklogramm eines typischen Tagesablaufs in der Internationalen Raumstation abarbeiten, sagte der stellvertretende Chef des Zentrums, Waleri Korsun. Die Ergebnisse werden von einer Prüfungskommission bewertet.
Die Mannschaft führe in einem Simulator wissenschaftliche Experimente sowie Reparatur- und Wartungsarbeiten durch, betonte Korsun. Danach würden sowohl die Arbeit der Mannschaft bei der Bedienung der Ausrüstungen und Systeme der Station als auch ihre Reaktion in Notfallsituationen und ihr Zusammenwirken bewertet.
Gerst, Surajew und Wiseman starten am 28. Mai mit dem russischen Raumschiff „Sojus TMA-13M“ von Baikonur in Kasachstan zur Station. Während der Halbjahres-Mission unter dem Motto „Blue Dot“ („Blauer Punkt“) führt das Trio 162 wissenschaftliche Experimente durch, darunter 40 mit deutscher Beteiligung. Dabei kommt unter anderem ein neuer europäischer Schmelzofen zum Einsatz, mit dem Legierungen gewonnen werden können, die künftig etwa im Automobil- und Flugzeugbau eine große Rolle spielen werden. Auch zwei oder drei Ausstiege in den freien Raum sind geplant.
Gerst fliegt mit einem Ticket der Europäischen Weltraumorganisation ESA zur ISS. Er ist der elfte Deutsche im All und absolviert dabei nach Thomas Reiter als zweiter Deutscher eine Langzeitmission.
© Gerhard Kowalski