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Kourou, 30. April 2014 — Im zweiten Anlauf hat eine „Vega“-Rakete in der Nacht zum Mittwoch erfolgreich den ersten kasachischen Erderkundungssatelliten ins All geschossen. Der leichte europäische Träger mit KazEOSat-1 (DZZ-HR) an der Spitze stieg um 3.35 Uhr deutscher Zeit vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana auf, teilte die Betreibergesellschaft Arianespace mit. Der erste Startversuch musste am Montagabend wegen eines technischen Problems abgebrochen werden.

Der 829 Kilogramm schwere Satellit mit einer Auflösung von einem Meter wurde von der Airbus Group gebaut. Er umkreist die Erde auf einer sonnensynchronen Bahn in etwa 700 Kilometern Höhe. Er dient der Beobachtung natürlicher und landwirtschaftlicher Ressourcen, der Kartierung und dem Katastrophenschutz. Es war dies der dritte Start der vierstufigen Rakete nach 2011 und 2012.

KazEOSat-1 ist die hochauflösende Komponente eines Erdbeoachtungssystems, das aus insgesamt zwei Satelliten und einem entsprechenden Bodensegment bestehen wird. Der zweite Satellit mit mittlerer Auflösung, KazEOSat-2, wird von einem britischen Tochterunternehmen der Airbus Group gebaut. Beide Satelliten sind Teil eines kasachischen Weltraumplans, der außerdem den Bau eines Satellitenintegrations- und Testzentrums in der Hauptstadt Astana vorsieht.

2009 war die heutige Airbus Group von Kasachstan als strategischer Partner ausgewählt worden. Im Rahmen dieser Partnerschaft hat das Unternehmen bereits 60 kasachische Ingenieure und Techniker ausgebildet. Für den Betrieb dieses Zentrums wurde ein Joint Venture gegründet.

© Gerhard Kowalski